Das „Miceli“ in Selva

Von unterirdischem Anhang zu überirdischer Kulinarik

Ein Restaurant nach dem Zellgeflecht eines Pilzes zu benennen, ist eine Seltenheit. Das "Miceli" schafft auf diese Weise eine Brücke zwischen grundlegenden Produkten und erhabener Gastronomie.

Echte Pilzkenner wissen es: Beim Sammeln der schmackhaften Delikatessen sollte man behutsam vorgehen: Den Pilz an seiner Basis abschneiden, sein Wurzelgeflecht allerdings im Boden belassen. Nur so erntet man nachhaltig und kann mit gutem Gewissen genießen, während die Natur ihre Essenz behält.

Vielleicht war genau das die Idee von Marga Coll als sie Ende März 2012 ihr eigenes Restaurant in Selva eröffnete. Sie gab ihrer kulinarischen Schlemmerstätte den Namen „Miceli“, auf Deutsch „Mycel“.
Ein wahrhaft überraschender Name, ist er doch die Bezeichnung für das aus Zellen bestehende Wurzelgeflecht eines Pilzes. Schon gelangt man zu einer weiteren Erklärung, oder sollten wir besser sagen, Deutung?
Die Schönheit und der Geschmack des Pilzes, das, was an der Oberfläche zu sehen ist, bedingt stets eine gesunde Basis. Genau so ist es mit den Speisen, die Marga Coll auf die Teller ihrer Gäste zaubert. Am Ende steht immer die Präsentation, das Objektive, das auf der Zunge ein subjektives Finale im Genuss findet. Geschaffen aus überaus feinen Produkten, überlegt komponiert und entsprechend perfekt zubereitet.
Die Köchin selbst, seit über 20 Jahren erfahren auf dem gastronomischen Parkett, beschreibt ihr Schaffen einfacher, aber nicht minder eindeutig: „Miceli ist ein Restaurant, das die Liebe und den Respekt, den wir für das Kochen empfinden, vermitteln und teilen soll. Der eines Lebens.“
Aus täglich frisch eingekauften Marktprodukten schafft Marga köstliche Speisen, geprägt von Liebe und Hingabe. Was zählt der Kopf, wenn das Herz als Basis dominiert?

Restaurante „Miceli“, Selva
Tel. 971 87 37 84
www.miceli.es