Palma Aquarium „Und der Haifisch,der hat Zähne…“
Selbst fast 15 Jahre nach seiner Eröffnung hat Palmas Aquarium nichts von seiner Attraktivität verloren. Doch stimmt das wirklich? Ein Besuch bei Nemo & Co. in Arenal.
Wer auf Mallorca – egal ob Urlauber oder Insel-Resident – einen Familienausflug unternehmen will, landet über kurz oder lang in Palmas Aquarium. 2003 wurde die Mischung aus Unterwasser-Zoo und Freizeitpark in zweiter Strandlinie von Arenal in Betrieb genommen. Bis zu 400.000 Besucher pro Jahr zieht es seitdem dorthin, um sich von zentimetergroßen See- Anemonen bis zum Fünfmeter-Hai faszinieren zu lassen.
Bei unserem Besuch an einem wolkenverhangenen Dienstagnachmittag im Oktober herrschte allerdings gähnende Leere. Umso besser. Vom Eingang führt der Weg direkt hinein in die düster blaue Unterwelt der sieben Ozeane. Oder besser gesagt Unterwelten, denn der rund 900 Meter lange Rundgang durch das Aquarium-Innere ist in vier thematische Bereiche unterteilt. Den Anfang macht, claro que sí, natürlich das Mittelmeer. Hier werden in Dutzenden von Aquarien die typische mediterrane Unterwasserfauna und Flora gezeigt. Praktisch: Schautafeln und digitale Touchscreens an den Wänden geben Hintergrund-Info zu den Exponaten.
Im Anschluss geht es zu den „Tropischen Meeren“ mit seinen exotischen Bewohnern wie beispielsweise den – Walt Disney sei Dank – berühmten Papageien-Fisch oder in elektrischen Farben leuchtenden Anemonen. Tipp für Hobbyfotografen: Das Glas der einzelnen Bassins hat zum Teil einen Lupen-Effekt. Für Nahaufnahmen empfiehlt es sich daher den Autofokus (bei Digital- und Spiegelreflexkameras) auszustellen und auf manuelle Justierung zu gehen.
Der erste Teil des Rundgangs endet nach ca. 40 bis 50 Minuten wieder im Freien und zwar in den sogenannten „Mittelmeer-Gärten“, einer parkähnlichen Anlage aus Gehwegen, die vorbei am Rochen-Bassin zu einem Kinderspielplatz mit Kletter-Piratenschiff sowie großem Rastplatz führen. Der Außenbereich machte bei unserem Besuch allerdings einen trostlosen Eindruck.
Vom „Mittelmeer-Garten“ geht es anschließend in den „Dschungel“, einem ebenfalls überirdischen Garten aus dichten tropischen Pflanzen wie Platanen und Palmen.
Der Weg hindurch führt an einem künstlichen Wasserfall sowie an einem Schildkrötengehege vorbei.
Und dann geht es schließlich ins „Big Blue“, der Hauptattraktion von Palmas Aquarium. Von den insgesamt 55 Becken ist das „Big Blue“, wie der Name bereits vermuten lässt, das Größte. Das Bassin, mit einem Fassungsvermögen von rund 3,5 Millionen Liter, ist fast 11 Meter tief, ein europaweiter Rekord. Hier tummeln sich über 1.000 verschiedene Fische und Meeressäuger. Zu den absoluten Stars zählen die rund ein Dutzend Haifische, die im Zeitlupen-Tempo ihre Kreise ziehen und sich dabei keineswegs scheuen, im Zentimeterabstand an den Glasscheiben vorbeizuschwimmen.
Ebenso wie vor den anderen großen Becken im Aquarium liegen auch hier große Sitzkisssen aus, auf denen es sich kleine und große Besucher bequem machen können.
Das Aquarium bietet mehrmals täglich kostenlose Führungen an. Im Sommer besteht zudem die Möglichkeit, gegen Aufpreis in einzelnen Becken zu tauchen oder zu schnorcheln. Oder aber mit einem Mini-Glasbottomboat auf Entdeckungstour zu gehen.
Fazit: Selbst wer schon einmal das Aquarium besucht hat, wird hinter den Glasscheiben der Becken immer wieder neue Ansichten der faszinierenden Welt der Ozeane entdecken. Die Innenräume der Anlage machten bei unserem etwa zweieinhalbstündigen Rundgang einen durchweg sauberen Eindruck, die Außenbereiche dagegen wirkten „abgenutzt“.
Die Preise für Getränke und Snacks sind – so kennt man das auch von anderen Freizeit- oder Themenparks – sehr happig bemessen. Nervig war auch der „Spießrutenlauf“ durch den überdimensionierten Souvenirshop vor dem Aquarium-Ausgang. Tipp: Residenten sollten die Eintrittskarten im Internet kaufen. Im Falle von Familien lassen sich so noch einmal 5 Euro sparen.
Weitere Infos unter
www.palmaquarium.com