Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit. Negative Coronavirus-Testbescheinigungen, die derzeit an fast allen europäischen Flughäfen vor Abflug oder nach der Landung aus der Tasche geholt bzw. als auslesebarer QR-Code am Smartphone zur Überprüfung präsentiert werden müssen, treiben auch auf Mallorca kriminelle Blüten. Grund: Weder die EU noch die Weltgesundheitsorganisation WHO sind seit Ausbruch der Covid-Pandemie in der Lage, eine einheitliche, international gültige und als solche auch von den zuständigen Kontrollorganen zu erkennende Zertifikatsvorlage für Flugreisende auf den Weg zu bringen.
So überraschte es am vergangenen Montag (5.4.) auch kaum, dass ein im Südosten Mallorcas praktizierender deutscher Arzt seit Wochen bereits negative PCR-Bescheinigungen an deutsche Reiserückkehrer „verkaufte“, ohne dafür überhaupt einen vorherigen Test durchführen zu lassen. Ans Licht brachte den vermeintlichen Schwindel ein Reporter des deutschen Privatsenders RTL, der sich zuvor mit versteckter Kamera selbst einen negatives PCR-Test von besagtem Doktor hatte ausstellen lassen. Und der mittlerweile von den Polizeibehörden auf der Insel wegen Dokumentenfälschung unter Verdacht steht.
Ansonsten blieb es auf Mallorca hinsichtlich einer von Medien und der Bundesregierung im Vorfeld teil heraufbeschworenen Ansteckungsapokalypse deutscher Osterurlauber relativ entspannt. Und nicht nur das: Selbst Fußballtrainer Jürgen Klopp, weltweit gefeierter Trainer des englischen Fußballclubs FC Liverpool wurde am Dienstag (6.4.) in allen spanischen Sportzeitungen zitiert, dass er sich sehr gut vorstellen könne, irgendwann einmal auf Mallorca zu arbeiten. Allein schon des Wetters wegen. Real Mallorca Trainer Luis Garcia antwortete Klopp am darauffolgenden Tag süffisant mit den Worten: „So ist das eben. Nur die Besten wollen zu uns.“ Wirklich schmeichelhaft angesichts der Tatsache, dass Sr. Klopp und sein Team am Mittwoch beim Champions League Spiel gegen Real Madrid eine 3:1 Niederlage kassierte.
Zurück auf die Insel. Am Donnerstag (8.4) raste auf einem Streckenabschnitt in der Tramuntana ein 33jähriger Motorradfahrer mit 154 Stundenkilometer auf dem Tacho in die Radarfalle. 60 km/h wären erlaubt gewesen. Das könnte teuer werden.
Am Freitag (9.4.) dann auch noch Unwetterwarnung auf der Insel. Noch bis kommenden Montag soll es auf der Insel grau und kalt bleiben. Niederschläge mit Sahara-Staub seien möglicherweise nicht selten, so ließ das meteorologische Institut in Palma verlauten.
Immerhin. Ab Montag (12.4.) treten neue Corona-Beschränkungen auf der Insel in Kraft. Private Treffen von Personen verschiedener Haushalte sind dann wieder erlaubt. Restaurants und Bars dürfen jedoch weiterhin nicht in Innenräumen servieren. Auch das nächtliche Ausgehverbot ab 22 Uhr bleibt bestehen. Tagsüber müssen Strandbesucher keine Maske tragen.