Allergische Irritationen mit Hautausschlägen bis hin zu Atemnot – mit dem Prozessionsspinner auf Mallorca ist weder für Mensch noch Tier zu spaßen. Gegen die Insekten hilft aber eine Art „Impfung“ der Bäume, die rechtzeitig im Herbst durchgeführt werden muss.
Im Frühjahr ist es zu spät dafür: Wenn die Larven schlüpfen und sich in Prozessionen aus ihren Nestern zum Boden begeben, sind die schwarzbraunen Raupen mit ihren feinen, dennoch gefährlichen Härchen vor allem in der Nähe von Kiefern auf der Insel zu finden. Man sollte die Nester besser nicht selbst entfernen, sondern stattdessen einen Gärtner oder Fachmann beauftragen.
Die aktuell laufende „Baumimpfung“ erfolgt durch das direkte Einspritzen eines biologischen Mittels in den Stamm der Kiefern. Es bekämpft nur Schädlinge und schädigt weder den Baum noch andere Arten. Das Mittel wirkt, solange die Raupen noch klein sind, also zwischen September und Ende November oder längstens bis in den Dezember hinein.
Vor einigen Jahren kostete ein Stamm noch etwa 30-40 Euro, aber in Zeiten der Inflation sind die Preise inzwischen erheblich gestiegen. Einige Firmen auf Mallorca geben keinen Kostenvoranschlag vorab, sondern nur vor Ort nach der Anzahl der Bäume. Profi-Maßnahmen gegen den Prozessionsspinner könnten sich dennoch auszahlen, da das Set zur Eigenanwendung der Endotherapie leider nur mit einem Zertifikat über Kenntnisse im Umgang mit Pflanzengiften erhältlich ist. Voraussetzung für das „Carnet Fitosanitario“ ist wiederum ein Kurs, der unter anderem in landwirtschaftlichen Kooperativen stattfindet und ausländischen Hausbesitzern normalerweise nicht ohne Weiteres zugänglich ist.
Wenn man die Vorbeugung gegen den Prozessionsspinner (Spanisch: „procesionaria“) nicht durchführt, muss man im Januar oder Februar unter Umständen einen Gärtner in Schutzkleidung damit beauftragen, die Nester vom Baum zu entfernen, was ebenfalls Kosten verursacht und unter dem Strich sogar teurer werden kann als die rechtzeitige Vorbeugung. Teilweise werden die Ansammlungen von Prozessionsspinnern übrigens auch mit Schrot vom Baum geschossen. Foto: Wikimedia Commons