Das Gesundheitssystem auf Mallorca – Das sind die Unterschiede
Gesund werden
auf Mallorca
Niedergelassene Hausärzt gibt es auf Mallorca nicht.
Gesundheitszentren übernehmen die Erstversorgung.
Für gesetzlich Versicherte gibt es auch Mallorca im Falle einer Erkrankung besondere Abläufe bei der Behandlung. Viele Dinge des mallorquinischen Gesundheitssystems erinnern an das deutsche System; doch es gibt wichtige Unterschiede, die Patienten beachten müssen.
Die „Tarjeta Sanitaria“: Eintrittskarte ins Gesundheitswesen In Deutschland benötigt jeder Patient eine Versichertenkarte für den Arztbesuch; auf Mallorca ist das nicht anders. Dort wird sie als „Tarjeta Sanitaria“ bezeichnet und trägt ein Foto des Versicherten sowie einen Chip mit Patientendaten. Die Karte wird im lokalen Gesundheitszentrum („centro de salud“) ausgestellt; jeder Versicherte muss sie beantragen und regelmäßig verlängern. Die balearische Gesundheitsbehörde IB-Salut ist sowohl für die Gesundheitszentren als auch für die Versichertenkarten verantwortlich.
Das strikte Hausarztmodell auf Mallorca Ein auffälliger Unterschied zum deutschen System ist das strikte Hausarztmodell Spaniens. Jeder Patient muss zuerst den ihm zugewiesenen Hausarzt („Médico de Cabecera“) aufsuchen, der im nächstgelegenen Gesundheitszentrum praktiziert. Dieser Arzt hat die Funktion, den Patienten zu „lotsen“ und stellt Überweisungen, Rezepte und Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen aus. Nur in Notfällen oder bei speziellen Umständen wie Schwangerschaft wendet sich der Patient direkt an das Krankenhaus oder Fachärzte.
Im Gegensatz dazu können Patienten in Deutschland oftmals direkt Fachärzte aufsuchen, obwohl einige Krankenkassen auch ein Hausarztmodell anbieten. Interessanterweise ist es in Spanien nicht üblich, dass ein Facharzt sagt: „Wir nehmen keine neuen Patienten an” – ein Satz, den man in Deutschland leider öfters hört.
Zahnarztbesuche: Ein teurer Spaß auf Mallorca Ein weiterer Unterschied ist die Handhabung von Zahnarztbesuchen. Während in Deutschland zahnärztliche Leistungen größtenteils von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen werden, sind sie in Spanien oft privat zu zahlen. Nur bestimmte Eingriffe, wie das Ziehen von Zähnen oder Untersuchungen bei Kindern werden von der Sozialversicherung übernommen.
Eine Alternative – Private Zusatzversicherungen Private Zusatzversicherungen bieten oft ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis als in Deutschland. Sie ermöglichen direkten Zugang zu Fachärzten, umgehen das strenge Hausarztmodell und bieten Zugriff auf renommierte Privatkliniken. Es ist essenziell, Vertragsdetails sorgfältig zu prüfen, insbesondere, welche Ärzte und Kliniken abgedeckt sind. Bei einem längeren Aufenthalt auf Mallorca kann solch eine Versicherung sowohl erweiterte medizinische Vorteile bieten als auch finanziell attraktiv sein.
Wer sich auf Mallorca aufhält, sollte sich über die Unterschiede im Gesundheitswesen im Klaren sein. Obwohl es Parallelen zum deutschen System gibt, sind einige Prozesse, wie der Ablauf von Arztbesuchen, anders geregelt. Es ist wichtig, informiert zu sein und sich vorzubereiten, um bei Bedarf die bestmögliche medizinische Versorgung zu erhalten.