Die Balearen-Regierung plant eine neue Zugstrecke, die Palma de Mallorca mit dem Flughafen, El Arenal und Llucmajor verbinden soll. Das ambitionierte Projekt würde den öffentlichen Nahverkehr auf der Insel grundlegend verbessern und eine schnelle Alternative zum Auto bieten.
Die geplante elektrifizierte Strecke mit barrierefreien Zügen verläuft über 27 Kilometer. Sie beginnt am Hauptbahnhof Estació Intermodal in Palma de Mallorca und führt zunächst durch einen bestehenden Innenstadttunnel. Anschließend biegt sie in einen neuen Tunnel ab, der bis zum Stadtrand führt und wichtige Stationen wie das Großklinikum Son Llàtzer und die geplante neue Mallorca-Messe bei Son Ferriol anbinden soll.
Weitere Tunnelabschnitte sind vorgesehen. Ein Highlight ist dabei der Halt am Flughafen Son Sant Joan, der von Palmas Zentrum aus in nur 11 Minuten erreichbar sein könnte. Weiter geht es nach El Arenal mit Halt an der Playa de Palma, bevor die Endstation in Llucmajor erreicht wird. Die Gesamtfahrzeit von Palma nach Llucmajor soll 28 Minuten betragen.
Jährlich könnten etwa 7,5 Millionen Passagiere transportiert werden. Die Kosten werden auf rund 690 Millionen Euro geschätzt, die vollständig aus regionalen Mitteln finanziert werden sollen. Zur Finanzierung würde auch die geplante Erhöhung der Touristensteuer ab 2025 beitragen.
Die Bauarbeiten könnten 2028 beginnen und bis 2032 abgeschlossen sein, verspricht die konservative Balearen-Präsidentin Marga Prohens (PP). Neben den Bahnhöfen sind auch P&R-Parkplätze vorgesehen, um die staugeplagte Inselhauptstadt zu entlasten.
Klappt es diesmal mit dem Projekt? Die linke Vorgängerregierung hatte 2023 eine Straßenbahn zum Flughafen mit Haltestellen von El Molinar bis Can Pastilla angekündigt. Auf dieser meernahen Trasse waren 185 Millionen Euro und eine halbe Stunde Fahrzeit zum Airport vorgesehen, bevor die Planungen nach der Wahl abrupt gestoppt wurden.
Der Zug von Marga Prohens wäre zwar deutlich schneller, würde aber auch fast das Vierfache kosten – Preissteigerungen noch nicht mit eingerechnet. Voraussetzung wäre auch, dass Prohens mit ihrer fragilen Minderheitsregierung überhaupt noch ein paar Jahre im Amt bleibt. Grafik: CAIB; Symbolfoto: Olaf Tausch, Wikimedia Commons, CC-BY-SA 3.0