In den frühen Morgenstunden des 2. Oktober wurde wieder einmal eine Gruppe von 98 Migranten in Gewahrsam genommen, die Mallorca und die Nachbarinseln illegal per Boot erreicht haben.
Zunächst war die Rede von 45 Migranten in drei Booten, die vor Cabrera und Mallorca abgefangen wurden. Darüber hinaus wurden zwischen drei und sieben Uhr fünf weitere Boote mit bis zu 98 Personen an Bord gesichtet, die alle in offensichtlich gutem Zustand waren. Um 03.10 Uhr hat die Guardia Civil zwölf Personen ausfindig gemacht, die bereits auf Formentera gelandet waren. Alle sind nordafrikanischer Abstammung.
Der Rest der Boote ist in Gewässer bei Mallorca gelangt. Neunzehn Personen, allesamt Nordafrikaner, wurden um 04.40 Uhr morgens aufgegriffen. Dies geschah zwei Meilen vor Cabrera und erforderte das Eingreifen von Küstenwacht und Seenotrettung. Zwei Stunden später wurden in der Nähe weitere 14 Migranten aufgegriffen. Um 7.16 konnte man dann 30 Personen östlich von Cabrera dingfest machen und um 9.31 noch einmal 23.
Die Reisenden stammen aus Nordafrika und können nicht ohne Weiteres abgeschoben werden, da sie oftmals keine Papiere bei sich haben. Spanien interniert Neuankömmlinge bis zu drei Monate unter haftähnlichen Bedingungen auf dem Festland, muss sie dann aufgrund von internationalen Konventionen aber auf freien Fuß setzen. Nicht wenige treten laut Beobachtern anschließend den Weg nach Frankreich oder Deutschland an, da dort die Pull-Faktoren größer sind als in Spanien. Das Geschäft zwischen Algerien und den Balearen wird nach Angaben der Guardia Civil von Schlepperbanden organisiert. Immer wieder kommt es leider zu Todesfällen auf der gefährlichen Überfahrt nach Mallorca. Foto: GC/Archiv