Mehrheit der Balearen Einwohner zweifelt an Neutralität Justiz
Das Fehlen einer echten Gewaltenteilung in Spanien bezweifeln 64 Prozent der Einwohner von Mallorca und der Nachbarinseln. Hinsichtlich des derzeit laufenden Korruptionsprozesses gegen den Schwager des spanischen Königs, Iñaki Urdangarin, und dessen Frau, Infatin Cristina, halten 45 Prozent der Befragten das Gericht für befangen, für weitere 41 Prozent hänge die Rechtsprechung von der Person der oder des Angeklagten ab. Vor allem die Haltung der Staatsanwaltschaft in besagtem Fall, bis zuletzt Cristina von einer Anklage zu befreien, führte bei 14 Prozent der Umfrageteilnehmer zur Auffassung, vor dem Gesetz seien nicht alle Menschen gleich.
Entsprechend niedrig wurden von den Umfrageteilnehmern die Rechtsorgane bewertet: Die Staatsanwälte erhielten, laut Gadeso-Studie, nur 4,1 von 10 möglichen Punkten, das Landgericht 3,6, das Verfassungsgericht sogar nur 3,5 Punkte. Lediglich der zuständige Richter José Castro erhielt von den Befragten eine überdurchscnittliche Bewertung von 5,7 Punkten.
Marc Fischer (Bild: Archiv)