Mallorcas Küstenwache hat am Wochenende ein Flüchtlingsboot bei der Insel Cabrera abgefangen. Es war nicht der einzige Fall in diesen Tagen.
Vor Cabrera waren insgesamt 23 Migranten an Bord, die laut Behörden alle in gutem Gesundheitszustand zu sein scheinen. Das hat die Delegation der spanischen Zentralregierung auf den Balearen bekannt gegeben. Der Vorfall ereignete sich gegen 3.40 Uhr, als das kleine Migrantenboot vom Radarsystem SIVE geortet wurde. Die Guardia Civil und die Seenotrettung waren an dem Einsatz beteiligt. Außerdem wurden an der Cala Espart auf Ibiza vier weitere illegale Migranten aufgegriffen, die mit einem kleinen Boot aus Nordafrika gekommen waren.
In Phasen mit ruhiger See im Hochsommer oder zum Beispiel auch im Dezember und Januar befindet sich die Küstenwache auf Mallorca stets in Alarmbereitschaft wegen der möglichen Ankunft von Flüchtlingsbooten. Auch im Spätsommer von August bis Anfang Oktober gibt es erfahrungsgemäß besonders viel zu tun, denn in der anschließende Zeit der Herbststürme wäre die Fahrt zu riskant. Das hatte in den letzten Jahren schon mehrfach zu einer Art „Torschlusspanik“ bei Reisewilligen in Algerien geführt.
Diese Art der Migration bringt auch im westlichen Mittelmeer jedes Jahr zahlreiche junge Männer nach Europa. Dahinter stehen organisierte Mafia- und Schlepperbanden, die für die gefährliche Überfahrt in der Regel mehrere tausend Euro pro Person kassieren. Hinweise auf illegale Ankömmlinge in Küstennähe werden von der Guardia Civil rund um die Uhr unter Tel. 062 entgegen genommen. Zumindest teilweise können die illegalen Einwanderer manchmal wieder abgeschoben werden. Besonders die Schlepper sind dabei im Visier. Archivfoto: Guardia Civil