Das heftige Unwetter über Mallorca hat mindestens ein Todesopfer gefordert. Eine 26-jährige britische Touristin wurde am 4. September leblos in der Schlucht von Sa Calobra aufgefunden. Nach einem 32-jährigen Briten wurde zunächst noch gesucht, bevor der Mann am Freitag, 6. September, ebenfalls tot entdeckt wurde.
Trotz Unwetterwarnungen hatten sich etwa ein Dutzend Urlauber in die Felsenschlucht Torrent de Pareis mit ihrem kleinen Badestrand in der Bucht von Sa Calobra begeben. Als plötzlich starke Regenfälle einsetzten und innerhalb kurzer Zeit bis zu 100 Liter pro Quadratmeter fielen, wurden die Menschen von den Wassermassen überrascht und eingeschlossen.
Ein Großaufgebot von Guardia Civil und Feuerwehr rückte per Hubschrauber zur Rettung aus. Mittels Bergung per Seil konnten zehn Personen in Sicherheit gebracht werden. Sie berichteten, dass zwei ihrer Begleiter von den Fluten mitgerissen worden seien.
Die Einsatzkräfte setzen die Suche mit allen verfügbaren Mitteln fort. Zudem wurden in der Gemeinde Escorca 100 Personen von Hochwasser aus dem Torrent de Es Racó eingeschlossen. Sie mussten ebenfalls von Rettungskräften befreit werden.
Besonders tragisch: Fast auf den Tag genau vor einem Jahr war in Sa Calobra eine deutsche Urlauberin beim Baden ums Leben gekommen. Experten warnen eindringlich davor, bei Unwetterwarnungen die Gefahren zu unterschätzen.
Für Mittwoch, 4. September, galt zunächst weiterhin die Warnstufe Orange auf Mallorca. Es wurden erneut schwere Regenfälle und Sturmböen mit über 120 km/h erwartet. Einheimische und Urlauber waren aufgerufen, besondere Vorsicht walten zu lassen und gefährdete Gebiete zu meiden. Foto: Guardia Civil