In diesem Sommer erwartet Mallorca einen wahren Touristenansturm. Laut Aussagen des TUI-Chefs Sebastian Ebel werden rund zwei Millionen Urlauber die Baleareninsel besuchen. Diese Zahl, noch einmal fünf Prozent mehr als im Vorjahr, stelle die Grenze des Machbaren dar, warnt der Reisekonzern.
Die Buchungszahlen für Mallorca-Reisen haben TUI an seine Kapazitätsgrenzen gebracht. Um der hohen Nachfrage gerecht zu werden, musste der Veranstalter Flüge und Hotelplätze auf der Insel aufstocken. Ebel betont, dass eine weitere Steigerung nicht mehr möglich sei. Im Gespräch sind nun alternative Destinationen wie die Türkei, Ägypten oder sogar Algerien, um der hohen Nachfrage gerecht zu werden. Die Buchungen für die Sommersaison 2024 übersteigen im Übrigen deutlich das Niveau der Vor-Corona-Zeit.
Die Situation auf Mallorca bereitet den Verantwortlichen Sorgen. Eine Überlastung der Insel könnte das Urlaubsparadies langfristig schädigen und die Attraktivität mindern. Daher appelliert der Konzern an Urlauber, Rücksicht auf die Umwelt und Einheimischen zu nehmen.
Die Touristenströme auf der Baleareninsel sind für viele Einheimische unterdessen gefühlt zur Plage geworden. Proteste und Kundgebungen gegen den Massentourismus sowie den Anstieg der Immobilienpreise nehmen zu. Ebel zeigte dafür Verständnis und betonte, dass es sich nicht um pauschale Proteste gegen den Tourismus handele, sondern um Forderungen nach einer nachhaltigeren und verantwortungsbewussteren Form des Reiseverkehrs, der auch wirtschaftlich für die lokale Bevölkerung Vorteile bringen soll.
Ein Hauptproblem stellt laut Ebel die ausufernde Ferienwohnungsvermietung dar, wodurch bezahlbarer Wohnraum für Mallorquiner knapp wird. Manche Investoren haben auf Mallorca Immobilien erworben, um sie dann an Urlauber zu vermieten. Pauschalreisen macht Sebastian Ebel hingegen nicht als Ursache für die mutmaßliche Misere aus. Foto: TUI