Badegäste auf Mallorca klagen über eine Welle von Diebstählen. Während in Deutschland noch darüber debattiert wird, ob man die Nationalität von Tätern nennen soll oder nicht, nehmen Mallorcas Zeitungen – zumindest die einheimischen Blätter – schon lagen kein Blatt vor den Mund mehr, wenn es darum geht, die Öffentlichkeit zu warnen.
So auch bei der jüngsten Welle von Stranddiebstählen, die Berichten zufolge in erster Linie von Algeriern und anderen Jugendlichen aus dem Maghreb begangen werden. In Palma de Mallorca kam es am Stadtstrand Can Pere Antoni in den letzten Wochen schon mehrfach zu Konfrontationen zwischen Delinquenten und Rettungsschwimmern, die schwimmende Badegäste couragiert vor dem Verlust von Brieftasche oder Handy am Ufer schützen konnten. Die Täter wurden festgehalten und anschließend von der schnell verständigten Polizei verhaftet. Einmal verfolgten Badegäste die Diebe ins angrenzende Viertel Foners.
Auch Strände außerhalb der Großstadt sind davor nicht gefeit, wie ein Zwischenfall Mitte August in Cala Millor zeigt. Offenbar fahren die Diebe gezielt dorthin, um sich die entspannte Urlaubsatmosphäre zu Nutze zu machen. Zwei junge Algerier konnten in Cala Millor jedenfalls beim Versuch dingfest gemacht werden, einem Badegast das iPhone im Wert von 1000 Euro zu stehlen. Bevor die Polizei die Männer festnehmen konnte, kam es zu körperlichen Auseinandersetzungen mit Badegästen, berichtet die Tageszeitung Ultima Hora.
Immer wieder ist in den letzten Monaten auch die Rede von einer Häufung von Diebstählen aller Art im Stadtgebiet Palma de Mallorca. Wertsachen sollten besser im Hotel aufbewahrt oder eng am Körper getragen werden. Bei den Verdächtigen handelt es sich laut Polizei oftmals um illegale Migranten aus Algerien.
Zwischen Neuankömmlingen und Alteingesessenen gab es diesen Sommer im Problemviertel Son Gotleu sowie in dritter Meereslinie von El Arenal schon mehrfach Lynchmob-Szenen. Am Mittwoch, 14. August, fielen mit einer Schrotflinte sogar Schüsse auf ein Heim für minderjährige Bootsmigranten in Cala Ratjada. Die Einrichtung musste vorübergehend geräumt werden.
Sowohl Sinti und Roma, als auch Marokkaner und Schwarzafrikaner wenden sich neuerdings gegen Algerier, denen auch Einbrüche und Sex-Attacken auf junge Mädchen vorgeworfen werden – teilweise mit Gerüchten über soziale Netzwerke. Auf beiden Seiten gab es diverse Festnahmen, zumal immer wieder Messer und gefährliche Schlagwaffen verwendet werden. Vor Selbstjustiz sei daher gewarnt.
Im Übrigen erlaubt auch der deutsche Pressekodex laut Richtlinie 12.1 durchaus die Nennung von Nationalitäten unter bestimmten Voraussetzungen – etwa, wenn der Zusammenhang zwischen Form oder Häufigkeit einer Straftat und der Gruppenzugehörigkeit von Tätern oder Verdächtigen selbst Gegenstand der Berichterstattung ist. Das ist zum Beispiel auch bei den Hells Angels auf Mallorca der Fall, die früher meist aus Deutschland stammten, nun aber offenbar von anderen ersetzt werden.