Am 23. August hatte sich an der Ostküste Mallorcas ein tödlicher Bootsunfall ereignet. Jetzt sind die Ermittlungen abgeschlossen.
Die Yacht „La Luna“, die einem deutschen Millionär gehört, war mit einem kleinen Fischerboot vor Cala Bona kollidiert. Der 20-jährige Mallorquiner Guillem Comamala, der sich mit zwei Familienmitgliedern auf Tintenfischfang befand, kam dabei ums Leben.
Neue Erkenntnisse der Guardia Civil deuten darauf hin, dass die Yacht mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs war. Der vorläufige Bericht basiert auf Zeugenaussagen und polizeilichen Ermittlungen. Demnach streifte die „La Luna“ das Heck des Fischerbootes und drehte es um 45 Grad. Der Unfall ereignete sich um 21.20 Uhr bei bereits eingetretener Dunkelheit und schlechten Sichtverhältnissen.
Der Kapitän der Yacht, ein 35-jähriger deutscher Millionärssohn, fuhr nach dem Aufprall weiter und gab später an, nichts bemerkt zu haben. Er verließ zunächst die Insel, kehrte aber freiwillig zurück und erklärte sich zur Kooperation mit der Justiz bereit. Bei seiner Vernehmung berief er sich jedoch auf sein Schweigerecht. Ihm wird nun fahrlässige Tötung vorgeworfen.
Die 20 Meter lange Yacht gehört einer Familie, die in den 1990er Jahren durch den Verkauf eines Großhandelsunternehmens zu Reichtum kam. Der Eigner ist auch auf Mallorca geschäftlich aktiv.
Augenzeugen berichteten, dass die Gruppe auf der Yacht angeblich bereits in den Tagen vor dem Unglück durch rücksichtsloses Verhalten aufgefallen sei. Die beschlagnahmte „La Luna“ befindet sich derzeit im Trockendock des Hafens Alcudiamar, Port d’Alcúdia, wo weitere Untersuchungen durchgeführt werden.
Der tragische Vorfall hat nicht nur auf Mallorca, sondern auch in deutschen Medien für Aufsehen gesorgt. Möglicherweise kann relativ zeitnah Anklage wegen fahrlässiger Tötung erhoben werden. Das Bild zeigt eine Schweigeminute im August in Cala Bona, bei der des Opfers gedacht wurde. Foto: Bürgermeisteramt