PP verliert bei Wahl in Spanien absolute Mehrheit
Mariano Rajoy kündigte noch am Sonntagabend an, eine neue Regierung bilden zu wollen. Der Wahlsieger müsse dies tun, sagte er in Madrid. Offen ließ er, wie er die nowendige Mehrheit im Parlament erreichen will. Die PP erhielt, nach Auszählung von 99,9% aller Stimmen, 123 der insgesamt 350 Sitze und damit rund 29% der Wählerstimmen. Zweitstärkste Kraft mit 90 Mandaten und 22% wurde die sozialistische PSOE unter Pedro Sánchez. Sie erzielte damit ihr schlechtestes Ergebnis nach dem Rückkehr Spaniens zur Demokratie nach dem Ende der Franco-Diktatur.
Wahlsieger wurden die beiden neuen Parteien Podemos mit ihrem Spitzenkandidaten Iglesias und die liberalen Ciutadanos mit Parteichef Albert Rivera. Podemos erreichte 69 Sitze und liegt mit knapp 21% nur knapp hinter den Sozialisten. Ciutadanos kam auf 40 Mandate und 14% der abgegebenen Wählerstimmen. Die Wahlbeteiligung lag mit 73,2% deutlich über dem Wert der letzten Wahlen im Jahre 2011 (68,9%).
Auch auf den Balearen hat das bisherige Zweiparteiensystem seit Sonntag ein Ende. Die PP wurde auch hier stärkste Kraft, verlor aber zwei der bisherigen fünf Sitze in Madrid. Mit 29% der Stimmen lag sie deutlich unter den traditionellen Ergebnissen von über 40%. Podemos und PSOE ziehen mit jeweils zwei Abgeordneten ins Parlament ein, Ciutadanos schickt einen Abgeordneten.
Marc Fischer (Bild: PP/Twitter)