Wenn Prinz Karneval antritt, um den König vom Thron zu schubsen, muss er sich warm anziehen. Das gilt auch für einen Dschungel-König – und ist er noch so arm an Untertanen. Wobei die Einschaltquoten des RTL-Formats „Ich bin ein Star – holt mich hier raus!“ seit Jahren auf eine beachtliche Fangemeinde schließen lassen.
Zurück zum Prinzen. In diesem Jahr sollte Lucas Cordalis dabei sein und versuchen, in die Fußstapfen seines legendären Vaters Costa zu treten. Der wurde, ältere Semester mögen sich erinnern, im Jahre 2004 zum ersten Dschungel-König überhaupt gekürt. Welch‘ Ehre für den damals 60 jährigen Griechen!
Viele befürchteten, er würde nach der Rückkehr aus Australien vor lauter Rührung seinen Gassenhauer „Du hast ja Tränen in den Augen“ von 1965 in einem Update produzieren. Machte er nicht. Er spendete vielmehr die Siegprämie von 28.000 Euro an die Kinderkrebshilfe. So handelt eben nur ein echter König.
Nun also Lucas, so der ursprüngliche Plan, der Mallorca-Resident und Taschenträger von Frau Katzenberger, Trash-TV- erfahren und emotional ausgeglichen, auf den Spuren des Papas. Nicht in Australien, sondern in Südafrika. War keine schlechte Entscheidung der Produzenten, blickt man auf die Gastfreundschaft des Landes gegenüber Tennisgrößen. Australien ist bei Einreisenden eben kritisch geworden.
Wenn elf Hippen aus dem Flieger steigen und direkt in den Busch drängen, ist das selbst für gestandene Aborigines ein entscheidender Grund, genauer in den (Impf-)Pass zu schauen. Der Südafrikaner ist da entspannter und, vor allem, variantenerprobt. Alles Gute kommt aus Süden.
Leider ist der Dschungel für den jungen Barden in weite Ferne gerückt. Lucas wurde positiv auf das Coronavirus getestet. Erst die Quarantäne, dann das Aus. Böse Zungen behaupten, Cordalis hätte die Ausweisung zunächst als Dschungel-Prüfung betrachtet. Erst als seine Nummer nicht beim Telefon-Voting erschien, ließ er sich, in gegenseitigem Einverständnis, von fünf Sicherheitskräften an Bord der Rückflugmaschine begleiten.
Sind wir ehrlich: Es war eine glückliche Fügung. Lucas Cordalis bleiben nicht nur Tierhoden und Algenpenis erspart, sondern auch eine farbenfrohe Truppe finanz- und geistarmer Sparlampen. Manchmal kommt es trotz bester Vorbereitung eben erst während der Operation zu einer glücklichen Fügung im Sinne des Patienten.
Und so bleibt Lucas Cordalis Südafrika und dem Dschungel fern. Vielleicht wird er sich in den Arsch beißen, nicht auf den Spuren seines Vaters zu wandeln. Inzwischen ist er wohlbehalten zu seiner Liebsten zurückgekehrt. Zwar nicht mehr positiv, aber sicher glücklich. Am Busen der Natur zu liegen, ist halt nicht alles. Oder eben doch. Je nachdem. Kali Nichta. mf