“Beziehungen schaden dem, der sie nicht hat”

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Seit fast 15 Jahren lebt Roman Ebmeier mit Frau und Tochter auf Mallorca. Seit 20 Jahren ist er in den Medien tätig, ausgebildeter Vertriebstrainer mit Verkaufstalent, wie er selbst augenzwinkernd sagt. Als Herausgeber der "Inselzeitung" kennt er sowohl die Medien- als auch die Insellandschaft.

Die Insel hat ihn geprägt, doch mit seinem Schaffen hinterlässt er auch immer wieder selbst Spuren, die prägend für Mallorca sind: Roman Ebmeier. Engagiert in den Medien, engagierter Networker, Ideenentwickler, Konzeptgeber und – natürlich – Inselbegeisterter. Das alles beschreibt einen Menschen, der, nicht zuletzt, „Die Inselzeitung“ zum Erfolg geführt hat, der andere fördert und noch lange nicht alle Ziele erreicht hat. Wir sprachen mit Roman Ebmeier über die Medienlandschaft Mallorcas, persönlichen Antrieb und die Zukunft von Journalismus.

Seit vielen Jahren bringst Du zeitaufwendigen Job und Familie unter einen Hut. Dein Rezept?
Ich bin ein Kind des Vertriebs, seit vielen Jahren in diesem Bereich tätig. Ich glaube, verkaufen kann man immer, ganz gleich wo. Ob in einem Restaurant, bei einem kurzen Urlaub in Alcúdia oder wo auch immer es ein interessantes und schönes Angebot für Residenten gibt. Insofern sehe ich den Job eher als Berufung, was vieles erleichtert. Aber natürlich ist die Verbindung von Job und Familie kein Selbstläufer. Daher ist es wichtig, beiden Dingen den Freiraum und die Zeit zu geben, die einfach nötig ist. Kurzurlaub und Ausflüge, das sind, kurz gesagt, die Ausgleichslösungen, die wir lieben, das Reisen und Entdecken auf Mallorca.

Was treibt Dich an?
Ich bin von Haus aus leicht zu motivieren, wenn ich Spaß und Freude an einer Sache habe. Das ist bei der Tätigkeit in unserem und für unser Medienhaus der Fall, ansonsten würde der Erfolg ausbleiben. Aber, um konkreter zu werden: Im Job möchte ich gerne meine eigenen Ziele erfüllen, Termine wahrnehmen, Abschlüsse machen, mein Netzwerk erweitern und jeden Monat eine tolle neue Ausgabe der „Inselzeitung“ produzieren, was mir mit meinem Team gelingt. Wir, meine Frau und Tochter, reisen gerne. Sie sind wohl die wichtigste Triebfeder für mich und stehen hinter mir.

Was macht Mallorca für Dich liebens- und lebenswert?
Dass ich meine Termine sehr häufig auf der Terrasse eines Cafés wahrnehmen kann und sich dieses ungezwungene Gefühl auch auf die Kunden überträgt. Aber Spaß beiseite: Mir gefallen das Licht und die Farben der Insel. Das sind halt oft genannte Klassiker, aber sie treffen zu, und es ist schön, wenn andere Menschen das auch so sehen. Zu Mallorca gehören das Mediterrane, ein Glas Wein mit meiner Frau und Freunden im Patio, gerne auch mal etwas länger. Oder auf der Plaza Espana in Llucmajor mit ihrer gastronomischen Vielfalt entweder die Mittagspause verbringen, oder einen terminreichen Tag entspannt ausklingen lassen.

Du bist Mitglied im Business Club de Balear. Ist Vernetzung entscheidend für Erfolg, insbesondere auf Mallorca?
Beziehungen schaden nur dem, der sie nicht hat. Ein Netzwerk ist immer wichtig. Und das schöne ist, dass alle Seiten von einem funktionierenden Netzwerk profitieren: Geschäftspartner und Kunden gleichermaßen. Wir sprechen also über eine „Win-Win-Situation“. Was gibt es besseres? Auf Mallorca ist Networking, meines Erachtens, besonders wichtig , da sich täglich Dinge ändern, ob beim Bauen, Renovieren oder rechtlich. Da ist es gut, wenn man weiss, wen man fragen kann. Natürlich lohnt sich ein Netzwerk auch einfach mal für eine Empfehlung für ein leckeres Restaurant…

Wie siehst Du die Medienlandschaft auf der Insel aufgestellt?
Kurz gesagt: Gut und vielfältig. Informationen gibt es in allen wichtigen Sprachen, auf Spanisch, Englisch und natürlich auf Deutsch. Die deutschen Zeitungen informieren und unterhalten, geben Tipps für die Wochenenden und für tolle, abwechslungsreiche Feste und Events auf der Insel. Lesen hat eine große Bedeutung, sowohl für Residenten als auch für Urlauber. Man möchte informiert sein, wissen, was wann wo passiert. Schön, dass das alles so unkompliziert geschieht, zum Beispiel einfach bei einem Kaffee seine „Inselzeitung“ lesen und den nächsten Ausflug planen können.

Wird das Digitale für die Verbreitung von Medien künftig noch mehr an Bedeutung gewinnen?
Aus meiner Sicht ein klares „Ja“. Schon heute bauen wir „Apps“ und Webseiten, die eine Vielzahl von Sparten abdecken, einfach zu bedienen sind und jeder ständig dabei hat. Nicht nur angesichts steigender Produktionskosten – nehmen wir nur mal die Entwicklung bei den Papierpreisen und denken an Nachhaltigkeit – werden in der Zukunft mehr Menschen zu digitalen Angeboten greifen. Für uns Medienschaffende wurde während der Pandemie zumindest der QR-Code salonfähig, was eine schöne, digitale und virale Erweiterung für wichtige Informationen, Rufnummern und Wegbeschreibungen sein kann.
Die andere Seite der Medaille: Das Smartphone ist zu unserem täglichen Begleiter geworden. Las man einst die Zeitung bei einem Kaffee oder im Bus, bieten digitale Angebote eine 24/7-Information, wann immer und wo immer man möchte. Man sieht fast niemanden mehr ohne Mobil-Telefon; leider auch bei einem Essen im Restaurant beobachten wir Paare, Familien, die nicht mehr miteinander reden. Digital ist eine Möglichkeit der bequemen Information, aber sie darf die persönliche Kommunikation nicht ersetzen. Ich denke, wir alle müssen diesen Weg langsam und mit Bedacht verfolgen. Vielleicht ist das ein interessanter Vorsatz für 2023?

Roman Ebmeier – Die Inselzeitung
Tel. 971 744 467, 663 946 871 – www.die-inselzeitung.com