Wo die Natur Brücken schlägt: Es Pontàs bei Santanyí
Für die einen ist er ein faszinierender Felsen im Meer.
Für die anderen eine sportliche Herausforderung
mit dem möglichen "Frische-Kick":
Es Pontàs an der Cala Sanatyí begeistert.
Nicht selten präsentiert sich die Natur als einfallsreicher Architekt. Mallorca bietet eine Vielzahl auf natürliche Weise enstandene Schauspiele und Formationen, wie zum Beispiel das Felsentor Es Pontàs bei Santanyí. Die rund 25 Meter aus dem Meer herausragende Steinbrücke entstand im Laufe der Jahrhunderte allein durch Erosion des Kalksandsteins. Ob auf Postkarten, in Reiseberichten, oder im Internet – Es Pontas ist ein allgegenwärtiges und beliebtes Fotomotiv der Insel. Ein absoluter Hot-Spot.
Doch nicht nur begeisterte Fotografen haben den Felsen für sich entdeckt, auch die Kunst scheint fasziniert von dem einzigartigen Ort. So hat der Künstler Rolf Schaffner (1927-2007) Es Pontàs in sein Gesamtkunstwerk „Equilibrio“ eingebunden. Die durch Schaffner dort aufgestellte Skulptur, ein Steinblockturm, steht in gleicher Bauweise ebenfalls in Köln, Wolgograd, Cork und in Trondheim. Auch der argentinische Maler Franscisco Bernareggi (1878-1959) verewigte Es Pontàs auf Leinwand.
Wer ein eindrucksvolles Bild des bekannten Felsens machen möchte, sollte am besten bei Sonnenauf- oder
Sonnenuntergang auf der Aussichtsplattform sein, die dem Felsen gegenüberliegt. Zu dieser Zeit verleihen die Lichtverhältnisse dem Motiv einen besondere „Ausstrahlung“.
Viele Wege führen zum perfekten Foto von Es Pontàs. Und dazu muss man nicht klettern. Die einfachste Möglichkeit: Sie fahren von Santanyí aus in Richtung Cala Santanyí; schon bald ist der Parkplatz Es Pontàs ausgeschildert. Von dort sind es rund 300 Meter Fußweg bis zur Aussichtsplattform. Wanderfreunde können beispielsweise von Cala Figuera die rund 3,5 Kilometer bis Es Pontàs entlang der Küste laufen.
Beobachten und Fotografieren reicht vielen Menschen alleridngs nicht aus. Sie wollen Hand an den Felsen legen. Für Freeclimber und Aktivsportler gilt Es Pontàs bis heute als eine der schwersten und spektakulärsten Herausforderungen im Deep Water Soloing, dem freien Klettern über Wasser.
Wo der Weg das Ziel bestimmt: Der Felsen der Rekorde
Es Pontàs ist der Sommer-Hot-Spot für Freeclimber auf Mallorca, weiß Aktivsportler Jeremy Hansen von Outdooradventuresports.es. Wenn es in den Bergen zu heiß ist, bevorzugen Kletterer die Herausforderung über dem Meer. Der Kalifornier Chris Sharma hat an diesem Felsen Zeichen für das Deep-Water-Soloing gesetzt. Im Septemer 2006 gelang ihm die „Erstbegehung“ der nach dem französischen System mit Schwierigkeitsgrad 9a+ gewerteten Strecke, die einen waghalsigen freien Sprung von einem unteren zu einem höher gegelegen Klippenabsatz umfasst.
YouTube-Videos zeigen Sharma beim Klettern und geben spaktakuläre Einblicke in Kraft, Technik und Ausdauer der besonderen Art des Freeclimbing. Sharma lebt heute in Katalonien und hat dort eine Kletterhalle für Freizeit- und Profisportler gebaut. Mallorca ist er weiterhin treu geblieben: Im Sommer ist er oft zu Gast am Felsen Es Pontàs.
Wo die Natur Brücken schlägt: Es Pontàs bei Santanyí