Der Wink mit Zink – Steckbrief zum Spurenelement

der wink mit zink: steckbrief zum spurenelement

In Zeiten von Erkältungsviren und anderen Infekten kommt dem Spurenelement Zink eine besondere Bedeutung zu. Ist die ergänzende Zufuhr von Zink wirklich sinnvoll? Und in welcher Menge?

Zink spielt eine Schlüsselrolle in zahlreichen Prozessen des Körpers. Es ist nicht nur am Zellwachstum und an der Wundheilung beteiligt, sondern auch essenziell für das Immunsystem. Das Spurenelement unterstützt die Bildung von Immunzellen, wie etwa der weißen Blutkörperchen, die für die Abwehr von Krankheitserregern unverzichtbar sind. Ein Zinkmangel kann daher das Immunsystem schwächen und die Anfälligkeit für Infektionen erhöhen.

Auch Haut, Haare und Nägel profitieren von einer ausreichenden Zinkzufuhr. Es ist somit nicht verwunderlich, dass Markt für Zinkprodukte in Form von Nahrungsergänzungsmitteln boomt.

Wie viel darf’s denn sein?
Die empfohlene Tagesdosis für Erwachsene liegt bei 7 bis 10 mg, je nach Geschlecht und individuellen Bedürfnissen. Viele Ergänzungsmittel enthalten 15 mg. Die erforderliche Menge an Zink kann in der Regel durch eine ausgewogene Ernährung erreicht werden. Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Nüsse und Vollkornprodukte sind besonders zinkreich. Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren, sind daher häufiger von einem Zinkmangel betroffen, denn pflanzliche Zinkquellen können vom Körper schlechter verwertet werden. In diesen Fällen könnten Nahrungsergänzungsmittel eine sinnvolle Unterstützung sein.

Zink – ein Wundermittel?
Für Menschen, die einen diag­nostizierten Zinkmangel haben oder durch besondere Lebensumstände – wie eine einseitige Ernährung, chronische Erkrankungen oder ein geschwächtes Immunsystem – auf zusätzliche Zufuhr angewiesen sind, können solche Produkte tatsächlich von Nutzen sein. Studien belegen, dass die Einnahme von Zink in den ersten 24 Stunden nach Ausbruch einer Erkältung die Dauer und Schwere der Symptome verkürzen kann.

Doch was ist mit Menschen, die keinen Zinkmangel haben? Hier ist die wissenschaftliche Datenlage nicht ganz so eindeutig. Während einige Studien darauf hindeuten, dass eine moderate Zinkzufuhr das Immunsystem stärken könnte, warnen Experten vor einer zu hohen Dosierung. Eine übermäßige Zinkzufuhr kann die Aufnahme anderer wichtiger Spuren­elementen wie Kupfer behindern und im schlimmsten Fall das Immunsystem schwächen – genau das Gegenteil des erhofften Effekts.

Bewusst zuführen
Nahrungsergänzungsmittel sollten stets mit Bedacht eingesetzt und nicht als Ersatz für eine ausgewogene Ernährung betrachtet werden. Wer ohne ärztliche Rücksprache hohe Mengen Zink einnimmt, riskiert Nebenwirkungen wie Übelkeit, Kopfschmerzen oder eine Schwächung des Immunsystems.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät dazu, Nahrungsergänzungsmittel nur dann zu verwenden, wenn ein tatsächlicher Bedarf besteht. Wer unsicher ist, ob er genug Zink aufnimmt, kann dies durch eine Blutuntersuchung abklären lassen.