„Gute Nacht!“ Was hilft bei Schlafstörungen

Gut ein Drittel unseres Lebens verbringen wir im Schlaf! Neben Ernährung und Sport hat er eine essenzielle Bedeutung für unser Leistungsvermögen, unsere  Konzentrationsfähigkeit, für Lern- und Gedächtnisprozesse sowie unser emotionales Wohlbefinden, ohne ihn sinkt unsere Lebenserwartung. Während wir schlafen konzentriert sich unser Immunsystem auf die Abwehr von Krankheitserregern und dämmt Entzündungen ein, ohne durch die körperliche Aktivität des Tages abgelenkt zu sein.

Was können die Ursachen von Schlafstörungen sein?
Fast jeder Mensch hat in gewissen Lebenssituationen mit gelegentlichen Ein-  und/oder Durchschlafstörungen zu kämpfen. Schlafprobleme, die über einen Zeitraum von etwa vier Wochen anhalten und zu Einschränkungen des täglichen Lebens führen, gelten als behandlungsbedürftig.
Ursache können äußere Einflüsse, wie zum Beispiel räumliche Gegebenheiten, eine ungeeignete Matratze, Lärm, Ärger über Schichtarbeit, nervöse Unruhe oder Angst bis hin zu Alkohol, Drogen oder Medikamentenmissbrauch sein. Auch bei Erkrankungen wie Depressionen, Restless Legs und körperlichen Schmerzen können daraus oftmals Schlafprobleme resultieren.

Wenn die Gedanken in der Nacht zum Teufelskreislauf werden
Leider fällt es immer mehr Menschen durch die zunehmende seelische und körperliche Belastungen schwer, sich zu entspannen und zu gutem Schlaf zu finden. Konflikte am Arbeitsplatz, Prüfungen oder Beziehungsprobleme erhöhen die körperliche, psychische und emotionale Erregung. Diese innere Anspannung beeinträchtigt die Schlafkontinuität und -tiefe. Der Betroffene nimmt den Schlafmangel wahr und beginnt sich mehr und mehr um den Schlaf zu sorgen. Die Fokussierung auf das Schlafproblem und die Angst vor den Konsequenzen verursachen erneute Anspannung und körperlichen Stress, was die Schlafpro­bleme wiederum verschärft. Häufig kann die auslösende Ursache längst keine Rolle mehr spielen, d.h. der Konflikt ist gelöst, die Prüfung wurde bestanden, doch das Schlafproblem bleibt weiter bestehen – es hat sich quasi verselbstständigt. Der Prozess entspricht einem Teufelskreis, bei dem sich die eigene Wahrnehmung zunehmend verengt. Der fehlende bzw. nicht zufriedenstellende Schlaf wird zum zentralen Thema im Alltag. Die Angst vor einer schlechten Nacht und Leistungseinbussen am darauf folgenden Tag führen zu einer inneren Anspannung, die den Schlaf erschwert und die Betroffenen folglich in ihrer Angst bestätigt, sich Sorgen machen zu müssen. Der Schlaf wird zum Gradmesser für Wohlbefinden, Leistungsfähigkeit und Gesundheit. Ihr Körper lernt, sich beim Zubettgehen automatisch anzuspannen, anstatt sich zu entspannen. Damit findet ein unbewusster Lernprozess statt und die Schlafstörung wird zur Gewohnheit.

Folgen von Schlafmangel
Schlafmangel kann mittel- oder langfristig zahlreiche körperliche Folgen hervorrufen. Dazu gehört beispielsweise ein erhöhtes Risiko für Herz–Kreislauf–Erkrankungen, sowie für Diabetes. Ferner können sich bereits bestehende Erkrankungen weiter verschlechtern. Abgesehen davon besteht die Gefahr, dass das Immunsystem geschwächt wird und das Risiko für psychische Probleme, wie Angsterkrankungen, steigt und die Lebenserwartung sinkt.

Der Weg ins Reich der Träume – Warum ich Ihnen von Schlafmitteln auf chemischer Basis abrate
Schlafmittel auf chemischer Basis wirken gleichzeitig stimmungsdämpfend und können zu Kopfschmerzen, Übelkeit und Tagesmüdigkeit führen. Sie können die Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen, zur Verminderung des Reaktionsvermögens und schliesslich zu Abhängigkeit führen. Letzteres bedeutet, dass Schlafen ohne das entsprechende Medikament nicht mehr möglich ist und man folglich mit den unangenehmen Nebenwirkungen konfrontiert ist. Bevor Sie das in kauf nehmen, schöpfen Sie lieber alle anderen Möglichkeiten aus der Fülle der vorhandenen gesunden Alternativen zur Beseitigung Ihrer Schlaflosigkeit aus. Diese Alternativen arbeiten außerdem ursächlich und nicht symptomorientiert. Der erste Schritt ist, zu erkennen, dass Ihre bisherigen Lebens- und Schlafgewohnheiten für einen gesunden Schlaf ungünstig zu sein scheinen. Also führen Sie einige Neuerungen und Änderungen ein und legen Sie sich neue Abend- und Nachtrituale zu.

Heilpflanzen gegen Einschlafstörungen
Bei leichten Schlafstörungen ist die Behandlung mit pflanzlichen Präparaten geeignet. Am besten wirken Extrakte aus Baldrian, Hopfen, Lavendel, Melisse und Passionsblume als Kombinationspartner. Allerdings hat sich gezeigt, dass empfindliche Menschen Präparate mit nur einem Pflanzenextrakt besser vertragen. Bei der Einnahme pflanzlicher Mittel ist zu beachten, dass sich die volle Wirkung meist nicht sofort entfaltet. Die Präparate müssen mindestens für zwei Wochen eingenommen werden.
Wissenschaftlich belegt ist auch die Wirkung von Schüßler Salzen und Nahrungsergänzungsmitteln, wie zum Beispiel die Aminosäure L – Tryptophan, welche stimmungsaufhellend und schlaffördernd wirken. L – Tryptophan ist die Vorstufe des Hormons Melatonin, das den Tag–Nacht–Rhythmus steuert. Als mildes Schlafmittel ist es ohne Rezept erhältlich. In der Regel nimmt man davon 0,5 – 1g, in schweren Fällen bis zu 2 g.
Wenn Sie nachts unter Beinkrämpfen oder Muskelverspannungen leiden, haben Sie eventuell einen Magnesiummangel. Abhilfe würde dann die Einnahme von 300 mg Magnesium schaffen. Sind Alpträume oder depressive Verstimmungen das vorherrschende Problem, dann können Sie einige Wochen versuchsweise einen Vitamin B Komplex einnehmen, welcher einen positiven Einfluss auf den Nerven– und Energiestoffwechsel hat.
Nahrungsergänzungsmittel und pflanzliche Schlafmittel eignen sich hervorragend als begleitende Maßnahme, beispielsweise auch in Kombination mit diversen Entspannungsmethoden wie Yoga, Qigong und progressive Muskelentspannung.
Ich würde mich sehr freuen, wenn ich Ihnen in diesem Artikel den ein oder anderen Impuls geben konnte, um die Nachtruhe zu genießen und wieder frisch und erholt in den Tag starten zu können.

In diesem Sinne wünsche
ich Ihnen ein langes Leben!
Ihre Andrea Nonn

Lesen Sie hier – ein paar hilfreiche Gute Nacht Rituale

Das Schlafzimmer sollte nur für zwei Dinge genutzt werden: Schlaf und Liebe.
Andere Aktivitäten, wie fernsehen, lesen, essen, telefonieren, im Internet surfen,
arbeiten usw. sollten vorzugsweise in anderen Räumen stattfinden!
• Finden Sie einen regelmäßigen Schlafrhythmus
• Vermeiden Sie Mittagsschläfchen
• Schlaf- oder Ruhepausen am Tag sollten nicht länger als 20 Minuten andauern
• Achten Sie darauf, nicht vor dem Fernseher einzuschlafen
• Nehmen Sie ein Entspannungsbad, bevor Sie zu Bett gehen
• Hören Sie leise und beruhigende Musik
• Essen Sie spät abends keine schwer verdaulichen und zuckerhaltigen Speisen mehr
• Alkohol als Schlafmittel wirkt – je nach Dosis – zwar relativ zuverlässig, sorgt jedoch am nächsten Tag für schlechten Atem, mangelnde Konzentrations– und Leistungsfähigkeit, sowie langfristig für  ein Alkoholproblem.
• Vermeiden Sie Diskussionen und Auseinandersetzungen vor dem Schlafen gehen
• Ihr Schlafzimmer sollte gut belüftet, ruhig und dunkel sein
• Genießen Sie vor dem zu Bett gehen ein Fußbad mit Aromaölen
• Testen Sie Ihren Schlafplatz auf Wasseradern, Störfelder und Elektrosmog
• Regelmäßig betriebene sportliche Aktivitäten können zu einem ausgeglichenen
Schlafrhythmus verhelfen. Da Sport jedoch den Kreislauf ankurbelt, ist es wichtig, dass
das Training etwa drei Stunden vor der Schlafenszeit beendet ist.
• Wenn Sie nicht einschlafen können, keine Panik. Schauen Sie auch nicht dauernd auf die Uhr. Das macht nur nervös und bringt nichts. Gehen Sie in ein anderes Zimmer. Lesen Sie bei gedämpften Licht ein wenig, schreiben Sie in Ihr Tagebuch oder organisieren Sie den nächsten Tagesablauf und wenn Sie sich schläfrig fühlen, legen Sie sich erneut hin.