Wer nach Son Gual fährt, muss zuerst bei seinen Gärtnern vorbei. Denn Greenkeeper spielen auf Palmas 2007 eröffneten Nobel-Golfplatz eine ganz besondere Rolle. Und spiegelt sich in ihrer Unterkunft wider, die mit Küche, Speisesaal und Einsatzraum eingerichtet ist. Drumherum stehen mehrere große Lagerhallen für Unterstellung und Wartung des Maschinenparks aus Handrasenmähern, Spindel- und Stichmähern, Transportern, Traktoren, Aerifizierern, Tiefenlockerern, Bürsten- und Walzmaschinen. Bedient wird der millionenteure Fuhrpark von einem Heer aus Landschaftsgärtnern, rund zwei Dutzend von ihnen sind tagtäglich im Einsatz, um das 73 Hektar große Gelände in Schuss zu halten.
Son Gual ist Mallorcas Golfplatz der Superlative. Nirgendwo sonst sind die Abschläge und Greens so großzügig bemessen, ist die Landschaft so akkurat in Szene gesetzt, wurde so viel Geld investiert und ist das Greenfee so hoch wie auf der 72-Par-Anlage, rund 10 Autominuten von Palmas Zentrum entfernt, an der Schnellstraße nach Manacor gelegen. Hinter der von Thomas Himmel gezeichneten Anlage steckt Deutschlands Einbaufenster-König Adam Pamer, der es irgendwann leid war, sich beim Golfspielen auf Mallorca ständig über irgendeine Unzulänglichkeit zu ärgern und daraufhin beschloss, den eigenen, „perfekten“ Platz zu bauen.
Ob ihm das mit Son Gual tatsächlich gelungen ist, sei dahin gestellt, über mangelndes Lob aus dem In- und Ausland können sich zumindest weder Pamer noch sein Sohn und Junior-Chef Andreas beschweren. Nur ein Jahr nach der Eröffnung zählte das renommierte US-Fachmagzin „Golf World“ Son Gual bereits zu den zehn schönsten Plätzen auf der Erde. Seitdem gilt die Anlage für viele Hobby-Golfer auf Mallorca als das Maß aller Dinge.
Das Layout des Platz vereint so ziemlich alles, was den Golfer freut – oder ihn in den Wahnsinn treibt. Sowohl die unzähligen Bunker als auch zahlreichen Wasserhindernisse besitzen außergewöhnliche Ausmaße, kein Loch gleicht dem anderen, die Grüns sind tückisch onduliert und schnell. Für Andreas Pamer sind insbesondere die Par-3-Bahnen von Son Gual attraktiv. Nummer 15 gilt beispielsweise als eines der spektakulärsten Löcher: „Hier blickt man auf den alten Palacio hinter dem Grün“, schwärmt Pamer. Doch Vorsicht! Konzentration ist gefragt, denn nur ein auf dem welligen Grün präzise platzierter Teeshot setzt den Grundstein fürs mögliche Par.
Bemerkenswert ist in Son Gual auch das Eröffnungsloch. Von der Teebox Nr. 1 (Abschlag Herren) blickt man tief hinunter auf den rund 400 Meter langen Fairway. Meistens herrscht Gegenwind, der beim Schlag mit einkalkuliert werden sollte. Ansonsten lautet das Motto hier oben: Schlag so weit es geht! Den Bergab-Drive sollte man auf der rechten Fairwayhälfte platzieren, um den zahlreichen Bunker links aus dem Wege zu gehen und sich so die Möglichkeit zu bewahren, mit einem mittleren oder kurzen Eisen das Grün zu erreichen.
Doch egal wie gut oder schlecht man am Ende die Runde meistert: Wer von Son Gual wieder wegfährt, hat immer das Gefühl, auf einem ganz besonderen Platz gespielt zu haben.
Tipp: Man muss nicht unbedingt Golf spielen, um in Son Gual auf seine Kosten zu kommen. Wer ganz ohne Bag und Schläger die Atmosphäre in einer der wohl exklusivsten Anlagen Europas kennen lernen möchte, der sollte es sich einmal auf der Terrasse des Clubrestaurants bequem machen. Von hier aus kann man den Spielern auf gleich drei Bahnen (9, 10 und 18) beim Drive, Putt oder Chip zusehen.
Golf Son Gual
Carrerera Palma-Manacor, km 12
Palma de Mallorca
Tel. +34 971 78 58 88 – www.son-gual.com