Frachter und Kreuzfahrtschiffe sind nicht wirklich nachhaltig unterwegs. Ein Ostfriese setzt beim Antrieb auf Altbewährtes.
Klimaschutz und „große Pötte“ – diese beiden Bereiche passen nicht wirklich zusammen. Doch Innovationen gibt es auch bei Schiffsantrieben. Dabei muss man nicht unbedingt neu denken, sondern einfach nur anders und vorhandene Errungenschaften den heutigen Bedingungen anpassen.
Ralf Oltmann war in den 1970er Jahren selbst auf Schiffen unterwegs, später gründete er eine Werbeagentur in Leer. Inzwischen hat der 64-Jährige sein Nautik-Studium erfolgreich beendet, wurde Kapitän und beschäftigt sich in seinem Start-Up damit, den Wind als Antriebsform zurück in die christliche Seefahrt zu bringen.
Seine Idee gründet auf einer 100 Jahre alten Erfindung namens Flettner-Rotor. Die Funktionsweise ist ähnlich eines Segels, nur dreht sich der Rotor, wie der Name schon sagt, im Wind. Die dadurch erzeugten Luftströmung ziehen das Schiff nach vorn.
Bislang ist es eine Ergänzung zum herkömmlichen, motorisierten Antrieb. Je nach Größe des Rotors und Windverhältnissen kann ein Frachter damit allerdings zwischen fünf und 25 Prozent Treibstoff einsparen. Das sind mehrere Tonnen CO2. Schließlich kann ein Schiff, je nach Größe, auch mit mehreren Flettner-Rotoren ausgerüstet werden.
Die Branche ist in Sachen Wind wahrlich in Bewegung. Andere Firmen, wie Airbus, setzen auf großflächige Kites, also Drachensysteme, die Schiffe nach vorn bringen. In Schweden soll 2025 die „Ocean Bird“ vom Stapel laufen, eine neue Generation an Segelschiffen, der Dank seiner Tragflächenflügel fast ausschließlich mit Windkraft unterwegs ist.