Mit dem Song "Surfin´USA" landeten die Beach Boys in den 60er Jahren einen ihrer größten Hits. Und setzten mit ihm ein musikalisches Denkmal für den noch in Kinderschuhen steckenden Wellenreitsport. Seitdem ist in der internationalen Brettsportszene auf dem Wasser viel passiert. Windsurfen, Kitesurfen und Standup-Paddle haben sich in den vergangenen Jahrzehnten als Funsportarten auf dem Wasser etabliert. Und jetzt ist das Wing Surfing an der Reihe.
Statt mit Mast und Segel wie beim Windsurfen oder einem an Zugleinen hängenden Drachen wie beim Kiten, lassen sich Wing-Surfer auf ihrem Board ausschließlich mit Hilfe ihrer Oberarme übers Wasser ziehen. Ein kleiner aufblasbarer Segeldrachen dient dabei als Antrieb und Lenkrad zugleich. Die Steuerung und die Richtungsänderung erfolgt hauptsächlich über den Kantendruck am Surfboard.
Das Wing Surfing ist eine Mischung aus Wind- und Kitesurfing. Allerdings entfällt dabei die "Bedienung" eines Riggs wie beim Windsurfen als auch das Handling eines bis zu 30 Meter in der Luft hängenden Kiteschirms. "Wer schon einmal mit einem Standup-Paddle Board gesurft ist, dürfte keine Schwierigkeiten haben, Wing Surfen in kürzester Zeit zu beherrschen", meint Mike Weber, Co-Geschäftsführer der „Mallorca Kitesurf“-Schule, die seit 2014 in der Bucht von Pollensa Einzel- und Gruppenkurse im Wind- und Kitesurfen anbietet.
Anfänger benutzen zuerst ein normales Standup Paddle Board mit Finnen. So richtig schnell und spaßig auf dem Wasser wird es aber erst mit einem Foil-Board.
Sogenannte Hydrofoils haben die Surfszene in den vergangenen zwei Jahren auf eine neue Ebene gehoben. Dabei handelt es sich um Tragflächenflügel, die unter einem Windsurf-, Kitesurf-, oder SUP-Board angebracht sind. Ähnlich wie bei Flugzeugen erzeugen diese Hydrofoils selbst bei geringer Antriebsgeschwindigkeit einen derart starken Auftriebsschub, um damit das Board aus dem Wasser zu heben und ins rasante Gleiten zu bringen.
Dass sich immer mehr Hobbysurfer für den Ritt übers Wasser auf Tragflügeln interessieren, habe verschiedene Gründe: „In den vergangenen Jahren wurde die Hydrofoil-Technik immer weiter verbessert und verfeinert. Das Segeln oder Surfen auf Tragflächen war anfangs nur echten Könnern vorbehalten. Heutzutage ist das anders. Die Konstruktion der Flügel wurde den Anforderungen der Masse an Freizeitsurfern angepasst. Sie sind jetzt breiter und damit auch stabiler als früher, um auf dem Board leichter manövrieren zu können.“ Größter Vorteil der Foils sei auch nicht mehr die im Vergleich zu normalen Boards höheren Geschwindigkeiten auf dem Wasser, sondern vielmehr die Möglichkeit, selbst bei wenig Wind ins Gleiten zu kommen. „Konventionelle Wind- oder Kitesurfboards brauchen dafür in der Regel mindestens 10 bis 12 Knoten. Mit Flügeln beginnt der Spaß dagegen bereits bei 6 Knoten. Sie können dadurch also viel öfter genutzt werden“, so Weber. Und das sei gerade beim Wing Surfen entscheidend.
Auf Mallorca bieten fast alle Surfschulen Einzel- und Gruppenkurse für das Wing Surfen an. Die Preise richten sich je nach Zahl der Unterrichtsstunden.
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