Die öffentliche Verwaltung auf Mallorca ist sicherlich nicht für die rasche Bearbeitung von Anträgen berühmt. Auch die Corona-Krise scheint daran nichts zu ändern. Das Gegenteil ist der Fall. So wächst seit Monaten der Unmut unter deutschen und anderen ausländischen Residenten über die Unmöglichkeit, einen Termin bei der Ausländerbehörde zu bekommen, um sowohl Ausländeridentitätsnummer (NIE) oder Aufenthaltsgenehmigung (Residencia) zu beantragen oder zu verlängern. "Ein unmögliches Unterfangen", sagt Nicole Baierle von der Serviceagentur SAB in Santa Ponsa, die ausländische Inselresidenten seit 2014 bei diversen Behördengängen wie beispielsweise der Kfz-Ummeldung unterstützt. "Eine Terminbeantragung ist nur online möglich. Versucht man aber auf der Homepage die einzelnen Schritte für die Beantragung zu befolgen, bekommt man am Ende nur die Nachricht auf dem Bildschirm, dass es keine Termine gibt. Egal welches Datum man auch auswählt", so Baierle.
Grund für den scheinbar endlosen Terminstau bei der Ausländerbehörde ist – wie auch in fast allen anderen öffentlichen Verwaltungsstellen – akuter Personalmangel. Die Vertretung der spanischen Zentralregierung in Palma kündigte jedoch Ende vergangenen Jahres die Terminvergabe für Anträge in der Ausländerbehörde zu beschleunigen. Eine neue Software soll dabei helfen. Außerdem wolle man in Madrid eine Aufstockung des Personals beantragen, um die derzeitigen Mitarbeiter zu entlasten. Bis dahin rät Nicole Baierle: "Abwarten. Was soll man sonst machen".
Infos: Serviceagentur SAB – Tel. 634 965 733 – www.sa-baierle.com