Wer auf Mallorca lebt, kennt in vielen Fällen das leidige Thema nicht zugestellter Post. Richtig ärgerlich wird dieses Zustellungsproblem bei Terminsachen, wie zum Beispiel einem Knöllchen.
Spanische Verkehrsregeln weichen von den deutschen in vielen Bereichen ab. So ist es zum Beispiel möglich, ein Knöllchen im Straßenverkehr zu rabattieren. Bekommt man eine Multa und begleicht diese innerhalb von 20 Tagen, wird in der Regel ein 50%-iger Rabatt auf die Geldbuße gewährt. So weit, so gut – und praktisch.
Komplizierter wird es jedoch, wenn die Verwarnung nicht am Auto zu finden ist, sondern auf dem Postweg zugestellt wird und der Betreffende so erst über eine Strafe informiert wird. Ganz gleich, ob es an einer ländlichen Adresse liegt, oder am Zusteller selbst: Wenn die Multa per Post nicht beim Empfänger ankommt, geht diesem aufgrund von Unwissenheit über den vorhandenen Strafzettel der Rabatt bei nicht fristgerechter Zahlung verloren. Schlimmer noch: Wer pünktlich zahlt, wird belohnt; wer gar nicht zahlt, wird mit Verzugszinsen bestraft.
In Spanien bieten einige Portale für solche Fälle ein „Frühwarnsystem“ bei Multas an. Wir haben uns eines dieser Portale für sie angesehen. „Tienes Multas“ – bietet einen Abfrageservice für Knöllchen.
Im ersten Schritt kann sich der User kostenfrei und ohne Anmeldung per Eingaben des Nummernschildes und seiner NIE-Nummer einfach eine Übersicht verschaffen. Wer häufig Probleme mit Postzustellungen hat, kann auch einen Alarm einstellen. Mit der Eingabe der NIE, dem Kfz-Kennzeichen und der E-Mail Adresse erfolgt dann eine Information, wenn eine Multa erfasst wird. Vermeintlich kostenlos – allerdings sollte man bedenken, das die Angabe der persönlichen Daten auch eine Art Bezahlung darstellt, denn Daten sind heutzutage eine Währung.
Der Nachteil: Tatsächlich werden vorhandenen Multas angezeigt, aber nur in einer Kurzform (siehe Bild), lediglich das betroffene Kennzeichen, das Datum, der Ablauf der möglichen Rabattierungsphase und die Höhe der Strafe sowie das „Kassenzeichen“ für die Bezahlung werden angegeben. Wer also weiß, was er sich hat zu Schulden kommen lassen, kann anhand der Daten die Multa begleichen. Wer allerdings unsicher ist, ob die Strafe Ihre Richtigkeit hat, muss in diesem Falle ergänzend recherchieren. Natürlich bietet das Portal auch hier Hilfe, diese wird dann jedoch kostenpflichtig angeboten.
Unser Fazit:
„Tienes Multas“ ist eines von mehreren Portalen mit diesem Service. Wer Probleme mit der Postzustellung hat, ist sicherlich ganz gut bedient. Soll heißen: Zur Orientierung ganz okay, aber sicher kein „Must have“.
www.tienesmultas.com