Balearen-Einwohner sehen Touristenzahlen kritisch
Für mehr als die Hälfte der Einwohner auf den Balearen waren im vergangenen Sommer zu viele Touristen auf den Inseln. Nach einer Umfrage des Balearen-Instituts für Sozialwissenschaften (IBES), dem Sozialwerk „La Caixa“ und den Unternehmen Tirme und Hirdrobal sehen 56 Prozent der Befragten ein Ungleichgewicht zwischen Kosten und Nutzen des Urlauberansturms. Im vergangenen Jahr waren es noch 53 Prozent. Allerdings gibt es, ja nach Insel und Altersgruppe, Unterschiede in der Bewertung. Für 69 Prozent der Jugendlichen stehen die Tourismusausgaben in keinem Verhältnis zu den wirtschaftlichen Vorteilen; in der Gruppe der über 65-Jährigen teilen diese Ansicht lediglich 35 Prozent. In Palma betrachten 63 Prozent der Befragten die Touristenzahlen als zu hoch, während lediglich 39 Prozent der Einwohner auf Menorca diese Meinung teilen.
Mit der Masse an Touristen einher geht die Bewertung der Nachhaltigkeit: Immer mehr Menschen sehen im wachsenden Tourismus eine Beeinträchtigung der Umwelt. Während im Mai 2013 noch 8 Prozent der Befragten die Qualität der Umwelt auf den Balearen als „sehr gut“ bewerteten, waren es im Juni 2017 nur noch 4 Prozent. Als Ursache dieser Entwicklung nennen 39 Prozent das gestiegene Verkehrsaufkommen, gefolgt von der zu hohen Zahl an Touristen. Auswirkungen habe das, so die Studie, vor allem auf die Strände. 74 Prozent der Einwohner auf den Balearen sind deshalb der Meinung, den Zugang zu Buchten und geschützten Stränden zu verbieten. (Bild: pixabay.com)