Haben sich die Maskenfans auf Mallorca vergaloppiert? Eine Grippewelle rechtfertigt womöglich doch keine Corona-Maßnahmen. Die am 10. Januar von der spanischen Zentralregierung handstreichartig verhängte Maskenpflicht für Gesundheitseinrichtungen ist jedenfalls fast so schnell wieder verschwunden wie sie gekommen ist.
Seit Anfang Februar können Gesundheitszentren, Krankenhäuser und Arztpraxen auf Mallorca und den Nachbarinseln wieder ohne Maske betreten werden, da die Zahl der Grippeerkrankungen nachgelassen hat. Schönes Wetter mit Temperaturen teils über 20 Grad tut dabei ein Übriges. Die konservative Balearen-Regierung hatte die Regeln aus dem von den Linkspopulisten der Partei Sumar geführten Gesundheitsministerium in Madrid ohnehin als Willkür bezeichnet und setzt stattdessen auf Eigenverantwortung.
Ob eine Maskenpflicht wegen Influenza rechtlich überhaupt zulässig ist, muss noch von den Gerichten überprüft werden. Verschiedene Regionalregierungen haben bereits Klage eingereicht. Anders als in Deutschland oder Österreich waren in Spanien nach dem Ende der Pandemie viele Corona-Maßnahmen vom Verfassungsgericht nachträglich annulliert worden, darunter auch die meisten Geldstrafen wegen Verstößen gegen Ausgangssperren.