Die Balearen-Regierung hat ein neues Dekret verabschiedet, das den Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit in Touristen-Hochburgen wie der Playa de Palma, Arenal, Magaluf und Palmanova auf Mallorca sowie Sant Antoni auf Ibiza streng reguliert. Kernpunkt ist das Verbot, an diesen Orten auf offener Straße Alkohol zu trinken. Wer dabei erwischt wird, muss mit einem Bußgeld zwischen 500 und 1.500 Euro rechnen. Zusätzlich wird der Straßenverkauf von Alkohol zwischen 21.30 und 8 Uhr untersagt.
Das neue Dekret löst ein vorheriges „Gesetz gegen touristische Exzesse“ aus dem Jahr 2020 ab und soll bis mindestens Ende 2027 in Kraft bleiben. Es ist Teil der Bemühungen der Regierung, dem sogenannten „Exzesstourismus“ entgegenzuwirken.
Ursprünglich waren dagegen sogar einige Lockerungen geplant, etwa die Möglichkeit für Geschäfte und Supermärkte, nachts Alkohol zu verkaufen. Nach Protesten von Hoteliers und Gastronomen wurde diese Idee jedoch wieder verworfen. Die neuen Regeln sehen hohe Geldstrafen für verschiedene Formen des Fehlverhaltens vor. Neben dem Alkoholkonsum auf offener Straße werden auch Aktivitäten wie Balconing, Graffiti und das Verteilen von Werbematerial unter Strafe gestellt. Die Bußgelder können bis zu 3.000 Euro betragen.
Mit den strengen Maßnahmen will die Regierung Mallorca und die Nachbarinseln als Destination aufwerten. Jährlich werden 4 Millionen Euro aus der Touristensteuer (Kurtaxe) für die Umsetzung des neuen Dekrets bereitgestellt.