Tourismus 2024 – Aussichten auf die neue Mallorca-Saison
Urlaub 2024: Von Buchungszahlen, Airlines und neuen Hotels
Der Tourismus bleibt der führende Wirtschaftsmotor der Insel. Neue Hotels gehen an den Start, und steigende Betriebskosten verteuern den Urlaub 2024 – insbesondere bei Ferienhäusern.
Wer im Urlaub sparen wollte, der setzte vor einigen Jahren, anstatt auf ein Hotel, auf eine private Unterkunft. Günstige Ferienwohnungen oder -häuser gehören inzwischen der Vergangenheit an. Das Buchungsportal Holidu geht von einem Preisanstieg von rund neun Prozent, verglichen mit 2023, aus.
Es bleibt teuer
In Zahlen bedeutet das, Touristen müssen für eine private Ferienunterkunft auf Mallorca im Schnitt schätzungsweise 249 Euro pro Woche auf den Tisch legen. Das Plus bei den Kosten setzt sich also fort. Dabei gibt es deutlich Unterschiede, je nach Größe, Art und Lage der jeweiligen Bleibe. Der Trend war bereits 2023 erkennbar: Im vergangenen Jahr zahlten Urlauber elf Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die teuersten Unterkünfte verzeichnete Holidu übrigens – nicht überraschend – im August mit durchschnittlich 302 Euro pro Nacht.
Pool und Klimaanlage
Auch in diesem Jahr werden sich, nach Einschätzung der Urlaubsexperten, die Vorlieben der Vergangenheit fortsetzen: Dabei liegt der eigene Pool ganz weit vorn. Auf der Rangliste nur knapp dahinter rangiert der Gemeinschaftspool. Jeweils etwa ein Fünftel der Urlauber wünschen sich eine Klimaanlage und einen Internetanschluss.
Positive Erwartungen
Dabei können sich die Vermieter auf Bewährtes verlassen. Wie das Buchungsportal feststellte, erwarten 88 Prozent von ihnen mindestens die Zahl an Gästen wie 2023, einige sogar mehr Urlauber. Nur zwölf Prozent der Befragten gehen in diesem Jahr von weniger Gästen aus. Das entspricht, laut Holidu, auch dem festgestellten Trend aus dem Herbst: Die schon erfolgten Buchungen für 2024 lagen 29 Prozen über den Zahlen des vergangenen Jahres.
Mehr Frühbucher
Teurer wird auch der Pauschalurlaub. Bei der Vorstellung des Sommerprogramms für dieses Jahr sagte kürzlich Stefan Baumert, Vorsitzender der Tui-Deutschland Geschäftsführung: „Wir stehen kurz vor der beliebtesten Buchungszeit. Ende Dezember, Anfang Januar erwarten wir nochmals einen deutlichen Anstieg der Buchungen.“ Die Zahl der Frühbucher habe zugelegt. Mallorca führe die Rangliste der Mittelstreckenziele an, so Baumert weiter. Man erwarte für diesen Sommer eine höhere Nachfrage denn je. Das bestätigen auch Daten des Buchungsportals Holidaycheck. Das Buchungsplus der Frühbucher lag im November bei fast 40 Prozent. Die Preise legen dabei zu. Wie das Portal feststellte, kostete die günstigste Pauschalreise inklusive Flug, Hotel und Verpflegung in den Osterferien rund 2.700 Euro für zwei Erwachsene und zwei schulpflichtige Kinder. In den Sommerferien wurden rund 3.700 Euro fällig. Das bedeutet ein Preisplus von elf Prozent, verglichen mit dem Vorjahr.
Condor erweitert Flugplan
Die Airlines haben bereits reagiert und ihre Verbindungen erhöht. Ferienflieger Condor startet mit Köln/Bonn, Dortmund, Münster/Osnabrück, Karlsruhe/Baden-Baden, Rostock und Basel gleich von sechs neue Flughäfen. Weitere Abflug-Airports von Condor sind Düsseldorf, Frankfurt/Main, Hamburg, Leipzig, München, Nürnberg, Stuttgart und Zürich. Die Frequenzen liegen zwischen zwei- und fünfmal wöchentlich. Erste Buchungszahlen für den kommenden Sommer würden darauf hindeuten, dass Mallorca den größten Wachstumsmarkt in der deutschen Touristik darstellt, wie das Unternehmen mitteilte.
Im Einsatz ist eine Airbus A320, die neben der Economy Class auch Businessplätze bietet, bei denen der mittlere Sitz freibleibt. Fluggäste können im Bereich Business zusätzliches Freigepäck und kostenloses Sportgepäck hinzubuchen. Die Tickets gibt es auch als „Nur-Flug“ bereits ab 69,99 Euro.
Auch die Fluggesellschaft „Edelweiss“ setzt auf Mallorca. Die Insel wird im neuen Flugplan von der Basis Zürich aus bis zu neunmal angeflogen.
Luxus in Valldemossa
Werfen wir einen Blick auf die neuen Hotels der Insel. Im Norden Mallorcas empfängt ab dem 29. Februar ein schickes Boutique-Hotel seine Gäste. Unweit des gleichnamigen Ortes liegt das „Valldemossa“, ein exklusives Fünf-Sterne-Haus unter Leitung der Hotelgruppe „It Mallorca“. Es ist das inzwischen sechste Hotel auf der Insel.
Nicht nur das Hotel – auch die Anlage und das Ambiente sind atemberaubend. Entstanden ist das „Valldemossa“ im ehemaligen Königspalast La Cartuja. Urlauber können aus der überschaubaren Zahl von zwölf Luxus-Zimmern wählen; alle besitzen einen fantastischen 360-Grad-Rundumblick auf die wunderschöne Gegend der Nordwestküste.
Die Inneneinrichtung erinnert an den französischen Stil der 1950er Jahre. Dafür sorgen, nicht zuletzt, Originalmöbel und zeitgenössische Kunst. Für den Ausgleich und das Wohlbefinden sorgen der Medical Spa „Valldemossa Longevity“. Hier werden traditionelle chinesische Anwendungen mit modernen medizinischen Aspekten verbunden. Für das kulinarische Wohl sorgt das Restaurant „De Tokio a Lima“ mit seiner Fusionküche. Spitzenköche vereinen Spezialitäten der Insel mit internationalen Köstlichkeiten und Ideen aus Japan und Peru.
Palast zum Urlauben
Ganz neu am Start ist bereits das „Nobis Hotel Palma“. Das Fünf-Sterne-Hotel ist Teil der skandinavischen Nobis Hospitality Group. Für das Interieur zeichnet das Büro Wingårdhs verantwortlich. Die Fassade wurde vom Architektenteam um Jordi Herrero Arquitectos und Eduardo Garcia Acuna Arquitecto entworfen. Große Teile der historischen Bausubtanz wurden erhalten. Das war Pflicht und Auflage zugleich, denn das Hotel befindet sich in einem mittelalterlichen muslimischen Palast und damit in einem der ältesten Gebäude der Balearenhauptstadt. Gäste können aus 37 Zimmer und Suiten ihre traumhafte Unterkunft wählen. Im Restaurant „NOI“ wird europäische Küche mit mediterranen Einflüssen serviert.
Four Seasons Formentor
Das Hotel Formentor stand lange Zeit in der öffentlichen Debatte. Dabei ging es nicht um das neue Konzept, sondern um Streitigkeiten rund um den Bau und die Sanierung. Jetzt richtet sich der Fokus auf das Eigentliche: Das Four Seasons Formentor soll im Juni 2024 eröffnen. Die kanadische Kette Four Seasons Hotels and Resorts feiert damit ihre Premiere auf Mallorca. Direktorin wird, nach Informationen spanischer Medien, Estreya Gosálbez aus Madrid. Sie ist seit 18 Jahren für das Unternehmen tätig, zuletzt war sie in Kanada aktiv.
Die mallorquinische Hotelkette Barceló hatte das Hotel Formentor im Jahre 2020 an den Investmentfonds Emin Capital verkauft. Der Preis: 165 Mio. Euro. Danach gab es heftigen Streit um die Entsorgung von Bauschutt und die Abrisslizenz der Gemeinde Pollença. Bei Um- und Neubau habe man darauf geachtet, den „Geist des ursprünglich Entwurfs“ beizubehalten, hieß es.
Das Four Seasons Formentor startet mit 110 Zimmern und Suiten und soll, nach Angaben der neuen Betreiber, 460 Arbeitsplätze bieten. Die Sanierung soll 70 Mio. Euro gekostet haben. Das Luxushotel umfasst einen eigenen Strandbereich, Restaurants, einen Pool und Tennisplätze.
Neuer Luxus in Calvià
Auch in Costa d’en Blanes eröffnet im Sommer ein umgebautes Hotel: Aus dem ehemaligen Hotel Punta Negra wird das „Hotel Mandarin Oriental Punta Negra“. Das Haus ging bereits 2019 für 90 Mio. Euro an den neuen Besitzer, den Investmentfonds Blasson Property Investments. Dieser steckte weitere 90 Mio. Euro in den Umbau und die Renovierung. In diesem Jahr eröffnet das Hotel; man möchte, nach eigenen Angaben, neue Maßstäbe in Sachen Luxustourismus in Calvià setzen. Die rund drei Hektar große Anlage erhält elegant gestaltete Gärten, die in Kaskaden zum Meer abfallen und dort einen Zugang zu zwei herrlichen Buchten besitzen.
Die bebaute Fläche wurde dazu um 15 Prozent erweitert, gleichzeitig bietet das Haus aber weniger Betten und ist auch niedriger. Zudem werde es mehr gastronomische Angebote geben, hieß es. Gäste sollen 137 Zimmer finden, darunter 44 Suiten und neun Bungalows.
Umgestaltung bei Viva
Neu gestaltet werden bis zum Sommer die Außenanlagen des Hotels „Viva Cala Mesquida Suites & Spa“. Unter anderem entsteht dort ein Bereich mit Oasen, in dem Gäste Getränke erhalten und ein Solarium nutzen können. Zudem soll es einen Pool mit Poolbar geben. Kunstfreunde finden dann auch Stücke der Sammlung des im Februar 2023 verstorbenen Gründers der Hotelkette, Pedro Pascual.
Beste Erwartungen für den Tourismus lassen Pläne für 2025 beginnen
Während viele Hotelketten die letzten Vorbereitungen für die diesjährige Saison treffen, plant das erste Unternehmen in und für die Zukunft. Die mallorquinische Hotelkette Viva schaut bereits ins Jahr 2025 und hat für dann die Buchungsmöglichkeiten eröffnet.
Ein Schritt, mit dem Viva, nach den Worten des kaufmännischen Direktors Yauheni Bely, spanienweit neue Maßstäbe setzt. Das Vorgehen der langfristigen Vorausbuchungen ist umstritten. Die meisten Unternehmen warten zunächst ab, wie sich die wirtschaftliche Situation entwickelt.