Trinkwasser auf Mallorca – Wasser marsch in Palma

Einfach den Wasserhahn aufdrehen, und es sprudelt. Was für Verbraucher eine Selbstverständlichkeit ist, setzt technische Höchstleistung voraus. Mit seinen weit über 400.000 Einwohnern, stellt Palma de Mallorca besondere Herausforderungen an die Trinkwasserversorgung. Nicht zuletzt in den warmen Monaten.

Gigantische Verbrauchsmengen
Der Wasserverbrauch auf Mallorca lag 2018 bei 78.668.000.000.000 Litern. Vereinfacht ausgedrückt sind das 78.668 Kubikhektometer. In jedem Fall eine gigantische Summe. Und ein Anstieg von rund 16 Prozent seit der Jahrtausendwende. Die Verbrauchsstärksten Jahre waren übrigens 2006 und 2017 mit 80.017 Kubikhektometer und 80.129 Kubikhektometer. Diese Menge muss nicht nur zur Verfügung gestellt werden – und das bei jeder Wetterlage – sondern auch eine einheitliche Qualität besitzen (siehe Tabelle).

Kontrollzentrum für Wasser
Die Stadtwerke Emaya zeichnen für die Qualität des Wassers in der Balearenhauptstadt verantwortlich. Fast alles läuft buchstäblich über die Wasseraufbereitungsanlage Son Tugores. Das dortige Kontrollzentrum ist 24 Stunden am Tag besetzt, und das an 365 Tagen im Jahr. Hier wird in Sachen Wasserversorgung und -qualität nichts dem Zufall überlassen.
Baubeginn der Anlage war 1994, nur ein Jahr später ging man ans Netz. Inzwischen liegt der Anteil des allein aus Son Tugores stammenden Wassers für Palma bei zwölf Prozent. Wasser wird hier aber nicht nur aufbereitet, sondern auch geregelt. Entsprechend der Nachfrage und Verfügbarkeit bleibt die Wasserversorgung von Palma auf einem stets identischen Niveau. Zudem überwachen die Mitarbeiter per Fernsteuerung die Wasser­zuleitungen und -ableitungen von 52 Klär­anlagen der Insel.

Aufbereitung und Sicherheit
Son Tugores erhält Brackwasser aus den Gebieten Pont d‘Inca und Na Burguesa. Im Rahmen einer sogenannten Umkehr–Osmose, wird der Salzgehalt entfernt und das einstige Meerwasser mit Süßwasser aus anderen Quellen und Herkunftsgebieten der Insel gemischt. Das Wasser erhält zunächst Chlor und wird dann mittels Doppelfiltration vorbehandelt.
Anschließend geht es in die Osmoseanlagen. Täglich werden bis zu 7.000 Kubikmeter gefiltert, die Kapazität kann in Spitzenzeiten auf 42.000 Kubikmeter täglich erhöht werden.
Schließlich gelangt das aufbereitete Meerwasser in die Mischabteilung. Hier kommt es mit anderen Quellen zusammen und wird mit Calcium remineralisiert. Auch der Chlorgehalt wird den geltenden Gesundheitsvorschriften angepasst.