Steinewürfe auf grüne Spitzenpolitiker, Attacken und Drohungen gegen die AfD: Erleben wir vor den Landtagswahlen in Bayern und Hessen so etwas wie Weimarer Verhältnisse? AfD-Chefin Alice Weidel hat sich indes vorübergehend nach Mallorca begeben.
Statt am Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober) an einer Wahlkampfveranstaltung in Mödlareuth an der Landesgrenze zwischen Thüringen und Bayern teilzunehmen wurde die AfD-Spitzenpolitikerin laut Spiegel in einem Strandlokal an der Ostküste Mallorcas gesichtet. Zuvor war die Rede von Bedenken wegen mutmaßlicher Drohungen gegen Weidel und ihre Familie gewesen. Laut Medienberichten sei die 44-Jährige „an einen sicheren Ort gebracht worden“.
Die Reise nach Mallorca spielt dabei eine Rolle, denn die Familie sei der Empfehlung gefolgt, „einige Zeit ihrer häuslichen Umgebung fernzubleiben, welche ein mutmaßliches Anschlagsziel war“, wird ein AfD-Sprecher vom Spiegel zitiert.
Ende September soll es auch einen Zwischenfall an Weidels Zweitwohnsitz in Einsiedeln (Schweiz) gegeben haben. Ihr Ko-Vorsitzender Tino Chrupalla musste am Mittwoch nach einem Wahlkampftermin ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die Hintergründe waren zunächst unklar. Medien berichteten über einen „Polizeieinsatz nach tätlichem Vorfall“.
Sei es wie es sei: Auf Mallorca hatte Alice Weidel mit Sicherheit einige ruhige Tage. Denn trotz manchmal hitziger Diskussionen werden ideologische Auseinandersetzungen auf den Balearen nicht mit physischer Gewalt ausgetragen. Man kann nur hoffen, dass auch in der Bundesrepublik wieder etwas mehr Ruhe einkehrt.
Laut BKA habe die Polizei im Übrigen nicht zur Absage des geplanten Weidel-Auftritts in Mödlareuth geraten, hieß es. Berichte über eine mögliche Gefährdung von Alice Weidel seien „aus der Partei“ gekommen. Den jüngsten Zwischenfall in Einsiedeln haben die Schweizer Behörden jedoch bestätigt. Was genau am 23. September vorgefallen war, wurde „aus taktischen Gründen“ nicht öffentlich bekannt gegeben. Foto: Sandro Halank, Wikimedia Commons