Wahlsieger ist die ultrarechte Partei Vox unter ihrem Chef Santiago Abascal. Sie wurde mit 15 Prozent Stimmenanteil drittstärkste Kraft und konnte damit die Zahl ihrer Parlamentssitze im Vergleich zum letzten Mal weit mehr als verdoppeln. In der Wählergunst deutlich zugelegt hat auch die konservative PP: Sie erreichte bei den Parlamentswahlen knapp 21 Prozent, wurde damit zweitstärkste Kraft und erhält 88 Sitze im künftigen Parlament.
Verlierer der Wahl sind Unidas Podemos mit nur noch 26 statt bislang 57 Parlamentssitzen sowie Ciudadanos, die lediglich 10 Sitze, anstelle der bissherigen 35, für sich reklamieren können.
Regierungsbildung ungelöst
Nach den Wahlen steht Spanien weiterhin vor dem Problem der Regierungsbildung. Sozialist Sánchez hat keine absolute Mehrheit, ein linkes Bündnis käme nicht auf genügend Sitze im Parlament. Bereits am Wahlabend wurde offen darüber diskutiert, dass möglicherweise konservative Kräfte den amtieren Ministerpräsidenten unterstützen könnten. Damit widersprachen sowohl PSOE als auch PP ihren Ankündigungen vor der Wahl, nämlich ein Bündnis auszuschließen. Sánchez sagte am Sonntagabend vor seinen Parteifreunden: "Ich möchte alle Parteien dazu aufrufen, verantwortungsvoll zu sein, um die politische Blockade in Spanien zu lösen."
Auch der Chef der PP, Pablo Casado, erklärte, seine Partei werde verantwortungsvoll handeln, fügte aber an, dass die Konservativen zu den Sozialisten "nicht kompatibel" seien. Rein rechnerisch könnte sich die Volkspartei bei der Wahl zum Ministerpräsidenten auch enthalten. Damit würde aber eine Regierung von vornherein as schwach gelten, denn die Bildung setzt nun einmal das Zeichen der Unterstützung voraus.
Die Gespräche über die Regierungsbildung in Spanien sollen schon am heutigen Montag beginnen. (Bild: Morenatti/AP)