Flügel in der Küche: Profi für Stil und Design
Florian Flügel ist mit dem Küchenexperten Nolte groß geworden. Inzwischen ist er erfolgreicher Geschäftsführer des Unternehmens.
Wer als Kind bereits die Faszination Küche erlebt, für den führt später kaum ein Weg am stilvollen Kochplatz vorbei. Letzteres wäre mit Blick auf Florian Flügels Arbeitgeber Nolte Küchen allerdings überaus tiefgestapelt.
Bringen wir es einfacher auf den Punkt: Der Küchenexperte arbeitet beim Küchenexperten. Vor etwa einem Jahr übernahm Florian Flügel die Geschäftsführung von Nolte Küchen auf Mallorca. Seitdem hat der engagierte Küchenprofi und Mallorca-Fan vieles bewegt. Schwerpunkt seiner Tätigkeit sind die Abläufe im Hintergrund. Dennoch weiß er um die Wünsche und Vorlieben seiner Kunden und hat eines nie vergessen: Eine Küche ist eine sehr individuelle Angelegenheit und überzeugt durch Qualität und Technik.
Du bist seit Beginn Deiner Ausbildungszeit bei Nolte Küchen, vor etwa einem Jahr wurdest du Geschäftsführer auf Mallorca.
War es ein persönliches Ziel, irgendwann einmal das Zepter zu übernehmen?
Ja, genau. Ich habe meine Ausbildung bei Nolte gemacht, bin aber auch davor schon mit Nolte im Grunde aufgewachsen. Mein Papa ist bei Nolte, seitdem ich ein Jahr alt bin, ich bin auf den Familientagen schon über die Messe gelaufen, so dass ich als Kind schon viel mitbekommen habe. Nach meiner Ausbildung startete ich zunächst in der Sachbearbeitung bei Nolte und habe mich dann auf eine interne Stellenausschreibung für Mallorca beworben. Ich kam ganz ohne Erwartungen auf die Insel, mein Plan war, zunächst für zwei, drei Jahre zu bleiben. Ich wollte Erfahrungen bei einem renommierten Unternehmen sammeln. Die Chance, in ein Küchenstudio zu wechseln, wäre in Deutschland in der Form wahrscheinlich gar nicht möglich gewesen. Ich habe mich dann gefreut, dass ich weiterhin bei Nolte bleiben konnte. Aus diesem Grund lag es nah, dass ich ganz nach Mallorca gehen würde. Letztlich war es eine Fügung des Schicksals. Dann ging alles relativ zügig: Nach anderthalb Jahren auf Mallorca übernahm ich die Filialleitung. Als klar war, dass die Chefs Ralf und Ute zurückgehen, folgte dann meine Einarbeitung mit Ziel, die Nachfolge von Ralf anzutreten. Ich bin den beiden überaus dankbar, weil sie an mich geglaubt, mir die Chance gegeben und mir insgesamt viel für meinen Job mitgegeben haben. Auf der anderen Seite bin ich auch meinen Eltern sehr dankbar, dass sie mich in jeder Form so unterstützt haben und das auch immer noch tun. Trotz der Entfernung zwischen Deutschland und Mallorca sind sie immer für mich da.
Was hast Du in den vergangenen Monaten im Unternehmen bewegt?
Im Grunde habe ich erstmal viel im Hintergrund gearbeitet, viel an der firmeninternen Infrastruktur, an Software, und vielem mehr. Das bekommt der Kunde gar nicht mit, ist aber wahnsinnig wichtig gewesen für das Unternehmen. Nolte sollte auch in Zukunft IT-technisch gut aufgestellt sein. Gleichzeitig haben wir auch in beiden Studios sehr viele Ausstellungsküchen ausgetauscht und einfach auf den neuesten Stand gebracht. Ziel war es, design- und trendtechnisch voll mit der Zeit zu gehen. Wir haben uns qualitativ deutlich hochwertiger präsentiert. Mit der Serie Nolte NEO besitzen wir beispielsweise ein höheres Designniveau und liegen unter dem Preisniveau der Mitbewerber der Premiumhersteller. Schwerpunkt meiner Aufgaben sind aber natürlich weiterhin und in erster Linie viele Hintergrundarbeiten.
…und was hat Dich selbst bewegt im führenden Amt?
Es gab nie irgendwelche kritischen Töne, dass ich jetzt beispielsweise nach Mallorca gegangen bin. Ich hatte stets die volle Rückendeckung. Genau das ist mir wichtig. Das gesamte Team stand jederzeit hinter mir. Es war für mich sicher kein einfacher Entschluss, auf die Insel zu kommen und zu bleiben. Daher war diese Unterstützung immens wichtig, und zwar sowohl privat als auch beruflich.
Was macht eine gute Küche aus?
Das kann man so pauschal gar nicht sagen, weil gerade eine Küche natürlich sehr individuell ist. Jeder hat da eigene Bedürfnisse und Wünsche. Gerade hier auf Mallorca, mit den vielen Ferienimmobilien unserer Kunden, geht es vielen tatsächlich einfach mehr ums Design als um die Funktionalität. Obwohl bei der Küche eigentlich die Funktionalität tendenziell im täglichen Gebrauch im Vordergrund stehen sollte. Das ist, auf der Insel ein klein wenig anders und schon etwas Besonderes. Im Grunde gilt die Denkweise: Lieber rausgehen zum Essen, und die Küche gar nicht so sehr intensiv nutzen wie das vielleicht bei der Küche zu Hause in Deutschland ist.
Auf der anderen Seite gibt es die begeisterten Köche. Sie leben ihre Küche und erfüllen Sie kreativ mit Leben. Da müssen dann entsprechend technische Geräte vorhanden sein, wie zum Beispiel Dampfgarer oder andere Geräte; da wird dann manchmal etwas weniger auf Design geachtet, sondern mehr auf Ergonomie. Grundsätzlich zählen Punkte wie Qualität, Design und Ergonomie. Und dann gibt es viele weitere Faktoren, die aus dem individuellen Geschmack und den Anforderungen heraus entstehen.
Welche Produktneuheiten oder Innovationen gibt es in diesem Jahr?
Was die Trends in der Küche angeht, sind wir eigentlich seit zwei, drei Jahren relativ konstant, und zwar bei dunklen Farben. Inzwischen sind auch ein paar Naturfarbtöne dazugekommen. Was darüberhinaus immer noch super funktioniert, sind Holztöne in Kombination mit unifarbenen Details, entweder in Anthrazit, Schwarz oder Taupe. Bei den Elektrogeräten ist fast jede Küche mittlerweile mit einem Lüfter von Bora ausgestattet. Dann hält zudem Smart Home Einzug in die Küchen.
Wie unterscheiden sich die Wünsche spanischer und deutscher Kunden in Sachen Küche?
Schwer zu sagen, da unsere Kundschaft zu 95% aus deutschen Kunden besteht. Selbst die spanischen Kunden, die wir haben, spiegeln, glaube ich, nicht den typischen spanischen Küchenkäufer wider. Da die Küche ein individuelles Produkt ist, ist sie auch auch nicht national-typisch, sondern eher auf die und den Nutzer abgestimmt und entworfen.
Welche Faszination übt die Insel auf Dich aus?
Da beginne ich erstmal mit etwas bedauernswerter Kritik. Ich finde es wahnsinnig schade, wie sehr die Insel oftmals auf diesen Ballermann Tourismus reduziert wird. Mallorca ist eine wunderschöne Insel, hat eine wunderschöne Natur, hat gerade in den ruhigeren Monaten so viel zu bieten. Wir haben schöne Temperaturen um die 20 Grad, wir haben viel Sonnenschein. Man kann super gut in der Natur wandern gehen. Die Insel bietet viele schöne, leckere und gute Restaurants. Genauso mag ich sehr gerne die klassischen kleinen Dörfer. Ich selber wohne ja auch in einem echt mallorquinischen Dorf. Dort einfach abends auf dem Dorfplatz zu sitzen, in einer Bar klassisches, einfaches spanisches Essen, ein paar Tapas genießen, die Kinder spielen in der Mitte auf dem Marktplatz, alle sitzen zusammen, haben gute Laune – all das hat schon was. Jede Altersklasse an Kindern spielt miteinander. Das finde ich einfach einfach super schön. Das ganze Leben auf der Insel fühlt sich ein wenig entspannter an als anderswo. Die Menschen sind ein bisschen besser gelaunt, als das in Deutschland der Fall ist.
Ein großer Pluspunkt der Insel ist einfach die Nähe zu Deutschland. Man ist in zweieinhalb Stunden auf der Insel oder eben in Deutschland. Das ist ja im Grunde keine Entfernung. Und ich sage meinen Eltern auch immer: Wenn ich in Deutschland irgendwo im Süden leben würde und sieben Stunden im Auto bräuchte, um sie zu besuchen, dann würden wir uns wahrscheinlich auch nicht viel öfter sehen, als jetzt mit der Entfernung Deutschland – Mallorca.
Jetzt habe ich, glaube ich, bei meiner Aufzählung an schönen Flecken auf der Insel fast das Gebirge vergessen. Auch die Tramuntana ist natürlich wunderschön. Ich bin dort oft mit meinem Hund unterwegs.