Weinanbau auf Mallorca – 82.000 Kniebeugen für einen WEIN
Man sieht es ihm auf den ersten Blick vielleicht nicht an, aber Henri Fink hat stramme Waden. Grund für die ausgeprägte Beinmuskulatur sind unzählige Kniebeugen, die seine tägliche Arbeit mitunter erfordern. Kleines Beispiel: Bis Ende Februar wird Henri Fink auf Mallorca rund 82.000 Mal in die Knie gehen. Eine durchaus Guinness-Buch rekordverdächtige Zahl.
Dabei ist der Deutsche weder Gewichtheber noch Fitnessguru. Bekannt ist Henri Fink auf der Insel vielmehr als Gründer und Geschäftsführer der Firma „Weinwert“, die sich seit 2016 auf die Planung, den Anbau und die Bewirtschaftung von privaten, exklusiven Weinbergen für Finca-Besitzer auf Mallorca spezialisiert hat. Rund 100 Hektar Reben haben Fink und sein auf mittlerweile 50 Mitarbeiter gewachsenes Team inselweit bereits angebaut .
Weinwerts jüngstes Projekt startete Anfang dieses Jahres auf einem riesigen Acker in der Nähe von Manacor. Bis Ende Februar sollen dort im Auftrag des Grundstücksbesitzers auf einer Anbaufläche von mehr als 16 Hektar insgesamt 82.000 Reben gepflanzt und auf ihre rund vier Jahr spätere Ernte getrimmt und vorbereitet werden.
Klingt nach viel Arbeit. Und ist es auch. Immerhin buddeln Fink und seine Mitarbeiter die Löcher für die einzelnen Reben nicht in Handarbeit in den Boden. Stattdessen kommt eine für diese Arbeit gemietete Pflanzmaschine samt ihrer Crew zum Einsatz: Ein relativ unscheinbarer, knall-blauer und rund 250.000 Euro teurer Trecker, der jeden Tag von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang im Schritt-Tempo die im Abstand von zwei Meter liegenden Rebzeilen in den Boden fräst. Um dabei stets auf gerader Spur zu bleiben, wird der Trecker über ein satellitengestütztes GPS-System gesteuert. Der Fahrer im Cockpit überwacht lediglich den korrekten „Kurs“ auf dem Monitor.
Dennoch ist das Pflanzen der Reben auch echte Handarbeit. Unzählige Bündel Reben müssen von dem vierköpfigen Team zuerst auf einem am hinteren Teil des Treckers angebrachten Pult deponiert werden. Danach kann es losgehen.
Ein am unteren, hinteren Teil angebrachter Pflug reißt dabei eine Kerbe in den Boden. Hinter dem Pflug befindet sich ein Rad mit Greifarmen für die Reben, das stetig mitläuft. Auf einem davor angebrachten Sitz bestückt ein Arbeiter beständig den Greifarm am obersten Punkt mit einer Rebe, die von der Maschine anschließend in den Boden gedrückt und mit Erde bedeckt wird. Der Abstand zwischen jeder so gesetzten Rebe beträgt exakt einen Meter.
Sind alle Reben irgendwann im Boden, wird es für die Arbeiter auf dem Feld sportlich.
„Jede Pflanze muss hinsichtlich ihres später heranwachsenden Haupttriebes zugeschnitten werden. Danach müssen Rebstützen und das Spaliergerüst zur Stabilisierung der Stöcke angelegt werden“, erklärt Henri Fink, der bei dieser Arbeit auch selbst mit anpackt. Und in die Knie geht.
Sowohl diese als auch alle anderen später folgenden Arbeiten hinsichtlich der anfangs notwendigen Rückschnitte sowie weiterer Tätigkeiten zur „Wartung“ und Pflege des gesamten Weinberges zahlen sich für den Kunden letztendlich aus.
Und zwar in Form eines exquisiten, hauseigenen Mallorca-Weines, der auf Wunsch zudem von „Weinwert“ auf der Insel oder in Deutschland kommerzialisiert werden kann.
Für Henri Fink sind die abertausenden, arbeitsbedingten Kniebeugen nicht der Rede wert. „Es ist für mich immer wieder faszinierend, wie nach jahrelanger Arbeit ein Weinberg auf der Insel entsteht. Und damit auch ein völlig neuer, individueller gereifter Wein für unsere Kunden. Das sind mir gerne ein paar Kniebeugen wert“.
Relativ neu im Angebot von „Weinwert“ ist die Möglichkeit, verschiedene, von der Firma auf der Insel angebaute Weine zu verköstigen. Und zwar ganz privat und exklusiv bei sich zuhause – gemeinsam mit Freunden oder Bekannten. Insbesondere in Corona-Zeiten eine hervorragende Art, außergewöhnliche, mallorquinische Tropfen kennenzulernen.
Weitere Infos:
Firma Weinwert
Tel. 696 003 129
vertrieb@wein-wert.com
www.wein-wert.com