Die Europäische Union und die spanische Zentralregierung
haben sich auf neue Fangquoten verständigt. Fischer warnen.
Alles wird teurer. Schon bald auch der Fisch? Ganz sicher, glaubt man den mallorquinischen Fischern. Die zeigten sich empört über die neuen EU-Fangquoten für 2023, die zwischen Brüssel und Madrid ausgehandelt wurden.
Demnach wird die Fangmenge in diesem Jahr um sieben Prozent, verglichen mit 2022, reduziert. Für Domingo Bonnín, den Vorsitzenden des balearischen Fischerverbands, ist das ein „absolutes Versagen“, wie er gegenüber Medien erklärte. Die Fischer stünden seit jeher mit dem Rücken zur Wand. Geringere Fangquoten bedeuteten höhere Preise, am Ende müssten die Verbraucher zahlen. Die jetzige Regelung beträfe vor allem die Schleppnetzfischerei, sagte Bonnín weiter.
Die Kritik richtet sich gegen das „Prinzip Heckenschere“. Die Regelungen betreffen nämlich ganz Spanien in gleichem Maße, unabhängig von der Größe der Flotte. Während Katalonien und Valencia mit rund 440 Booten auf Fang gehen, umfasst die Balearenflotte, laut Verband, gerade einmal 32 Schiffe. Wenn die ihren ohnehin seit 2020 reduzierten Fang erneut einschränken, gibt es noch weniger Ausfahrten. Damit steigen nicht nur die Preise, beispielsweise für Seehecht, Garnelen oder Tintenfisch, auch die Arbeitsverträge der Besatzungen müssen überarbeitet werden: Von Fest- auf Teilzeitanstellung.
Spaniens Fischereiminister Luis Planas zeigte sich hingegen zufrieden: Man habe einen noch größeren Einschnitt der Fangquoten im Mittelmeer vermeiden können, sagte er.