Die Palma International Boat Show ist inzwischen zu einem internationalen Event geworden. Entsprechend groß sind die Erwartungen an Aussteller. Welche Vorbereitungen wichtig sind, und was die Besucherinnen und Besucher erwartet, haben wir im Gespräch mit André Nelles von Mariventyachts erfahren.
Die Boot-Show in Palma als „fertiges Produkt“ ist immer
wieder beeindruckend. Wann beginnt für Sie als Aussteller die
Vorbereitung auf das Event?
In diesem Jahr ist durch die Corona-Situation erneut die BOOT Düsseldorf im Januar ausgefallen, und somit ist die „Palma International Boat Show“ als Saison Eröffnung die erste Messe in Europa. Über die letzten Jahre hat sie enorm an Bedeutung gewonnen, und viele Werften nutzen die Gelegenheit neue Modelle zu präsentieren. Wir fangen mit den Planungen der Messe bereits mit Abschluss der letzten Messe im Vorjahr an.
Wie hat, aus Ihrer Sicht, die Branche die beiden
Pandemie-Jahre überstanden?
Corona hat uns auch heute noch fest im Griff. Trotzdem haben sich alle mehr oder weniger gut mit der Situation arrangiert. Wie bekannt, haben die Sektoren der Luxusgüter einen Anstieg der Nachfrage gesehen, jedoch sind die Schwierigkeiten der Lieferketten unsere Probleme. Es gibt mehr Nachfrage als Angebot was sicherlich auf der einen Seite positiv ist jedoch die unbefriedigende Lage verfügbaren Boote bremst die Euphorie ein.
Die „Palma International Boat Show“ ist tonangebend für
Neuigkeiten, setzt aber auch Trends. Haben Sie als Aussteller das Ohr ganz dicht am Kunden, oder versuchen Sie selbst auch bestimmte Richtungen vorzugeben?
Mit unseren Produkten, speziell mit FJORD, sind wir sicher im Luxus -Dayboat-Segment führend und haben dieses Konzept des sogenannten Walkaround Bootes über die letzten Jahre stark mitgeprägt. Viele andere Werften setzen nun auch darauf und präsentieren ein solches Konzept. Wir sind sehr nah an unseren Kunden und versuchen immer deren Anregungen und Erfahrungen in die Weiterentwicklung der Modellpalette einzubringen.
Bleiben wir bei den Trends von Mariventyachts. Welche Highlights gibt es in diesem Jahr zu vermelden – und zu bewundern?
Als Highlight hatten wir die neue und spektakuläre FJORD 53 XL auf der Messe präsentieren wollen. Doch auch hier bremste die Corona Situation die Auslieferung aus und wir können unser neues FJORD Top Modell erst Ende Mai in unserem Test Center in Port Adriano vorstellen. Wir haben aber eine interessante Auswahl unserer Marken auf der Messe. Unter anderem die AUSTIN PARKER 44 IBIZA – ein italienisches, elegantes Walkaround-Konzept.
Wie würden Sie den klassischen Kunden Ihres Unternehmens beschreiben?
Unser Kundenstamm ist international. Natürlich „typisch Mallorca“ sehr Deutsch und Englisch lastig. Die Skandinavier kommen auch immer mehr nach Mallorca und zu uns. Wir sehen auch gerade durch Corona das unsere Kunden sich etwas gönnen möchten und ihr Leben mehr und mehr genießen wollen.
Ihre Kunden kommen mit besonderen, und sicher immer wieder überraschenden, Wünschen zu Ihnen. Können und dürfen Sie
über das eine oder andere aus dem Nähkästchen plaudern?
Da wir ein sehr individuelles Produkt anbieten, haben wir sicher immer wieder Sonderausstattungen. Von jeder Menge Wasserspielzeig das an Bord untergebracht werden soll – wie Seabobs , JetSkis, Paddelboards usw. – über Nachtsichtgeräte bis hin zur speziellen Metallic -Lackierung möchte jeder Kunde seinen eigenen Stil verwirklichen. Da können diese Wünsche schonmal in gut 6stellig werden…
Ein Blick in die Zukunft im Yacht-Business: Kauf oder Charter – wie wird sich der Fokus der Kunden künftig entwickeln?
Diese Diskussion gibt es ja seit langem und wird immer wieder besprochen. Es werden ja in allen Bereichen, sprich Größen und Bauarten Kauf und Charter angeboten. Man hat also die Möglichkeit ganz nach seinem Gusto und Möglichkeiten im Charter aufs Wasser zu kommen. Ob kleines führerscheinfreies Boot für einen halben Tag, oder mit Crew auf einer Megayacht für eine ganze Woche – alles wird in den verschiedensten Fahrtgebieten weltweit angeboten.
Als Eigner einer Yacht hat man sich hingegen sein individuelles Traumboot zusammengestellt. Man ist dann flexibler und muss sich nicht nach Verfügbarkeiten etc. richten. Zudem nutzt und pflegt man es dann halt auch selbst, was sicher ein schönes Gefühl ist. Ein ähnliches Leasing/Renting Modell wie im Automobilsektor ist noch nicht stark verbreitet, könnte sich aber im Einsteiger- und Segment bis 12m anbieten. Darüber hinaus sorgt dann der individuellere Wunsch der Ausstattungen und Modelle sowie der Nutzen jedes Eigners dafür das das Yachting doch ein sehr exklusives Vergnügen bleibt.