Die Internet-Plattform www.marinetraffic.com gilt als Art „Big Brother“ des internationalen Seeverkehrs. Mit ihr lässt sich nicht nur der Schiffsverkehr um Mallorca, sondern weltweit in Echtzeit anzeigen. Bei der Homepage handelt es sich um ein sogenanntes Mashup, bei dem externe Foto-, Text- und andere Daten von kommerziellen wie privaten Schiffen in den Online-Kartendienst Google Maps eingebunden werden. Je nach Schiffstyp – es wird zwischen Passagier-, Fracht-, Tankschiffen, Schnellfähren, Schleppern, Yachten sowie „Nicht klassifizierten Fahrzeugen" wie beispielsweise Helikoptern unterschieden – erscheinen auf den ausgewählten Kartenausschnitten blaue, grüne, rote, gelbe oder andersfarbige Schiffssymbole.
Klickt man auf eines von ihnen, erscheint ein Fenster mit zahlreichen Informationen (Name, Flagge, Länge, Geschwindigkeit, Zielhafen, Fotos, usw.). Zudem lässt sich der Schiffskurs als entsprechende Linie auf der Karte anzeigen. Mit einem Entfernungsmesser können außerdem die Distanzen zwischen dem Schiff sowie jedem beliebigen Ort auf der Karte gemessen werden.
Marinetraffic.com greift bei der Echtzeit-Darstellung auf das internationale Schiffsidentifikationssystem AIS (Automatic Identification System) zurück. Dabei handelt es um ein seit dem Jahr 2000 operierendes UKW-Seefunkleitsystem, das zur Kollisionsverhütung zwischen Schiffen entwickelt wurde. Im Gegensatz zur Radarbeobachtung stellt das AIS-System Schiffsbewegungen genau so dar, wie sie auch in Wirklichkeit zu sehen sind. Mit Hilfe der von dem System übermittelten Daten können Skipper aus Position, Fahrtrichtung und Geschwindigkeit abschätzen, ob der eigene Kurs sicher ist oder ob eine Kollisionsgefahr besteht. Seit 2004 ist die Anbringung eines AIS-Senders an Bord von Schiffsneubauten sowie allen gewerblichen und privaten Schiffen über 20 Metern Pflicht. www.marinetraffic.com