Yachtüberführungen im Winterhalbjahr von der Atlantikküste ins Mittelmeer dürften bereits im „Normalfall“ für jeden Segler eine besondere Herausforderung darstellen. Eine zweiköpfige Crew des auf Mallorca ansässigen Yachtbrokerunternehmens „Marivent Yachts“ musste bei einer solchen Fahrt Mitte März zudem auf einem bis dahin unerprobtem Katamaran nicht nur tagelang nonstop gegen Wind und Welle kämpfen, sondern wurde unterwegs auch noch von den drastischen Beschränkungen für die Freizeitschiffahrt Spanien überrascht.
1.500 Seemeilen von der Werft zum Händler
„Unsere Skipper – beide erfahrene Segler, die diesen Törn schon mehrmals problemlos gefahren haben – sollten einen bei uns in Palma vorbestellten Katamaran von dessen Werft im nordfranzösischen Les Sable d´Olonne zu unserem Testcenter bei Barcelona bringen“, erklärt André Nelles, Geschäftsführer von „Marivent Yachts“ auf der Insel.
Für die rund 1.500 Meilen lange Strecke wurden zwei Wochen Fahrt einkalkuliert. Bei der Überführungsyacht handelte es sich um das neueste 12-Meter-Modell des Katamaranherstellers Excess, der zur französischen Beneteau Gruppe gehört. „Das Konzept dieser Yachten ist eine Mischung aus komfortablem Cruiser und Performance-Segler. Wer möchte, kann mit diesen Katamaranen sehr sportlich segeln. Wer nicht, genießt den vielen Platz an Bord, ein attraktives, modernes Design und außergewöhnlich gute Segeleigenschaften“, so Nelles.
Die „Excess“-Katamarane sind Teil eines breitgefächterten Portfolios von „Marivent Yachts“, ein Unternehmen, das sich auf Mallorca und in Spanien vor allem als zuverlässiger Vertriebshändler der spektakulären „Fjord“-Performance-Motoryachten einen Namen gemacht hat.
Hiobsbotschaft per Funk
Doch zurück auf den Atlantik. Rund drei Tage nach ihrem Auslaufen in Frankreich erhielten die beiden Überführungsskipper über Funk dann die Hiobsbotschaft: Um die weitere Ausbreitung des Corona-Virus zu stoppen, hatte die spanische Regierung mit sofortiger Wirkung beschlossen, alle Häfen zu schließen. Crews von Yachten, die spanische Marinas weiterhin anlaufen, müssen seitdem auf Anordnung der Hafenkommandatur für mindestens 14 Tage auf dem Boot unter Quarantäne gestellt werden.
Um also bei einem der nächsten geplanten Zwischenstopps nicht wochenlang festzusitzen, entschloss sich die Crew, ihre Fahrt von nun an weitgehend nonstop fortzusetzen. „Der Törn verlief von Anfang bis heute einwandfrei“, berichtet André Nelles. „Favorisierende Winde und der atlantische Schwell machten es sogar möglich, die meiste Zeit entlang der portugiesischen Küste mit dem Code Zero Segel zu fahren. Bei um die 25 Knoten Wind erreichte die Crew Geschwindigkeiten von bis zu 17 Knoten. Ein guter Beweis für die Performance-Fähigkeiten dieser Yachten“, so Nelles.
Sturm abwettern und auf Sondergenehmigung hoffen
Am 23. März erreichte der Katamaran schließlich Almeria, um in einer geschützten Bucht außerhalb des Hafens vor Anker zu gehen und einen Sturm abzuwettern. Danach soll es bis Port Balis (Barcelona) ins Testcenter von „Marivent Yachts“ gehen. „Wir hoffen, bis zur Ankunft Anfang April mit den Behörden vor Ort, eine Genehmigung auszuhandeln, um die Crew schnell von Bord zu bekommen“, sagt André Nelles. „Der Katamaran steht dann in unserem Test-Center für unsere Kunden zu Probefahrten und zum Verkauf zur Verfügung“. Die vielleicht größte Bewährungsprobe auf dem Wasser dürfte der Excess-Katamaran bereits hinter sich haben.
Weitere technische Info über die Excess-Segelkatamarane sowie
alle anderen Angebote und Dienstleistungen von „Marivent Yachts“ in Palma gibt es im Internet unter www.mariventyachts.com