Der maritime Nationalpark Cabrera mit seiner gleichnamigen Hauptinsel, rund 12 Kilometer vom südlichsten Punkt der Insel entfernt, dem Kap Ses Salines, zählt aufgrund seiner ursprünglichen, weitgehend unbebauten Landschaft zu den beliebtesten Törnzielen für einheimische und ausländische Freizeit- und Charterskipper. Und das, obwohl das Procedere zum Anlaufen des Nationalparks alles andere als einfach ist. Und, was kaum jemand wusste: Skipper brauchen eine offizielle Genehmigung (Permiso de navegación) zum Befahren der Cabrera-Gewässer. Selbst dann, wenn sie nicht an einer der 50 Mooring-Bojen zum Übernachten festmachen wollen. "Diese Bestimmung galt schon in der Vergangenheit, wurde aber in den seltensten Fällen kontrolliert. In diesem Jahr müssen Skipper eine solche Erlaubnis aber vorweisen, um keinen Ärger mit den Parkwächtern zu bekommen", so eine Sprecherin des Nationalparks zur IZ.
Doch der Reihe nach. Wer an einer der 50 Mooring-Bojen in der Hafenbucht der Hauptinsel Cabrera mit seinem Boot festmachen will, um dort die Nacht zu verbringen, muss sie zuvor über die Webseite des Nationalparks kostenpflichtig reservieren (http://www.caib.es/govern/sac/fitxa.do?codi=1920738&coduo=138143&lang=ca.)
Bojen-Preise zwischen 18 und 202 Euro pro Nacht
Die Preise liegen in der Hauptsaison zwischen dem 1. Mai und dem 30. September je nach Bootslänge zwischen 18 Euro (bis 12 Meter) und 202 Euro (20 bis 35 Meter Länge) pro Nacht. In der Nebensaison sind sie um 50 Prozent günstiger. Reservierungen für eine Boje können maximal 20 Tage im voraus getätigt werden. Im Juli und August ist die Aufenthaltsdauer auf maximal zwei Nächte begrenzt, für den Rest des Jahres auf sieben Nächte. Von den 50 Mooring-Bojen in der Hafenbucht – die Bojen sind nach ihrer vorbestimmten Schiffslänge rot, weiß, gelb oder orange gekennzeichnet – sind 20 Bojen Charterbooten sowie 30 Bojen Privatyachten vorbehalten.
Auf der gleichen Webseite lässt sich zudem ein Formular für die Fahrerlaubnis im Nationalpark (Solicitud de Navegación) ausfüllen. Die Genehmigung ist kostenlos und gilt für einen Zeitraum von zwölf Monaten. Neben den Bootsdaten (Name, Länge, Registernummer, etc.) müssen auch Angaben zum Eigner sowie dem verantwortlichen Skipper gemacht werden. Diese Fahrgenehmigung ermöglicht außerdem das Festmachen an einer der etwa ein Dutzend Tagesbojen.
Anfragen und weitere Infos beantwortet die Skipper- Servicestelle des Nationalparks unter Tel. 971 656 282 – unter der Woche von 10 bis 14 Uhr und 15 bis 18 Uhr besetzt.
Andreas John