Mehr finanzielle Freiheit für Senioren; Umkehrhypothek als Rentenerweiterung
Die Umkehrhypothek von Santander und Mapfre ist eine
Möglichkeit für Senioren, Immobilienwert in Rente umzuwandeln.
Experten raten zur sorgfältigen Prüfung und Beratung.
In Spanien bietet die Umkehrhypothek – auch als „hipoteca inversa“ bekannt – Senioren eine interessante Möglichkeit, ihr Renteneinkommen aufzubessern, indem sie das Eigenkapital ihrer Immobilie freisetzen und in Bargeld umwandeln. Diese Form des Darlehens muss nicht zu Lebzeiten des Eigentümers zurückgezahlt werden und ermöglicht es, weiterhin im eigenen Haus zu wohnen. Sie richtet sich hauptsächlich an in Spanien wohnhafte Senioren ab 65 Jahren und setzt voraus, dass die Immobilie der Hauptwohnsitz ist, und nicht etwa ein Ferienhaus. Bei einer Umkehrhypothek übernimmt eine Bank oder Versicherung die Immobilie als Kreditsicherheit und lässt sich eine verbriefte Grundschuld eintragen. Der Eigentümer bleibt dabei im Besitz und erhält ein lebenslanges Wohnrecht, muss jedoch keine laufenden Zinsen oder Tilgung zahlen. Stattdessen bekommt er eine größere Summe oder eine monatliche Rente ausgezahlt. Erst beim Auszug oder Tod des Darlehensnehmers muss der Kredit zurückbezahlt werden. Wichtig ist hierbei, dass die Erben die Immobilie auslösen können. Allerdings gibt es auch Nachteile. Die Auszahlungsbeträge können aufgrund der Risikobewertung der Darlehensgeber geringer ausfallen als erwartet. Weiterhin bleiben Eigentümerpflichten wie Instandhaltung der Immobilie bestehen, und es kann zu einer Reduzierung der Erbmasse kommen.
Neben der Umkehrhypothek gibt es auch die Immobilienrente als Form der Immobilienverrentung. Im Gegensatz zur Umkehrhypothek erfolgt hier tatsächlich ein Verkauf der Immobilie, wobei der Verkäufer ein lebenslanges oder zeitlich begrenztes Wohnrecht erhält. Der Käufer überweist eine vertraglich festgelegte Summe pro Monat an den Verkäufer, oder es kann eine einmalige Auszahlung mit anschließenden monatlichen Rentenzahlungen vereinbart werden. 2025 soll dieses Modell in ganz Spanien verfügbar sein.
In Spanien hat bislang nur eine Handvoll kleinerer Anbieter mit dem Modell der Umkehrhypothek operiert. Jedoch haben sich nun die Großbank Santander und der Versicherungsriese Mapfre zusammengetan und bieten ein entsprechendes Produkt an, das zunächst in der Region Madrid verfügbar ist und 2024 gebietsweise erweitert werden soll. Bis 2025 soll das Angebot dann national verfügbar sein. Für Senioren in Spanien, die eine schuldenfreie Immobilie besitzen und ihre Altersrente aufbessern möchten, kann die Umkehrhypothek eine überlegenswerte Option sein, insbesondere wenn der Wunsch besteht, im eigenen Heim zu bleiben. Allerdings sollten alle Vor- und Nachteile sorgfältig abgewogen und eine unabhängige Beratung in Anspruch genommen werden.