Stau, aber keine Knöllchen auf der Flughafenautobahn
Mallorcas Inselratspräsident Llorenç Galmés von der konservativen Volkspartei PP hat sich per Brief an Spaniens Innenminister Fernando Grande-Marlaska (PSOE) gewandt. Von den in Madrid regierenden Sozialisten fordert er die Zustimmung zur Abschaffung der umstrittenen VAO-Busspur auf Mallorcas Flughafenautobahn. Aus Verwaltungsgründen kann der Inselrat das dementsprechende Wahlversprechen bislang nicht einlösen.
Minister Marlaska ist auch die Verkehrsbehörde DGT unterstellt, die jüngst in einem Gutachten vorgeschlagen hatte, die Spur nur noch in den Hauptverkehrszeiten zu nutzen. Damit ist Inselratspräsident Galmés jedoch nicht einverstanden. Das Aus für die stauträchtige Busspur sei der Wunsch der Bevölkerung auf Mallorca, heißt es in dem Brandbrief.
Verschiedene Gutachten hatten ergeben, dass die im November 2022 von der damaligen linken Balearen-Regierung eingerichtete VAO-Busspur zu den meisten Tageszeiten den Verkehr behindert. Außerdem ist in den ersten zehn Monaten des Jahres 2023 die Zahl der Unfälle im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 27 auf 55 gestiegen.
Bußgelder wurden auf der Strecke indes noch nicht verhängt, obwohl jeden Tag viele Verstöße zu sehen sind. Eigentlich dürfen auf der Spur nur Busse, Taxis, Motorräder, bestimmte E-Fahrzeuge sowie Autos mit mindestens zwei Insassen unterwegs sein. Wie die Mallorca Zeitung und das Diario de Mallorca berichten, soll bislang allerdings noch nicht einmal eine funktionierende Überwachungskamera installiert sein.
Schneller voran ging es unterdessen mit dem Tempolimit auf der Ringautobahn Via Cintura in Palma de Mallorca. Ab Montag, 18. Dezember 2023, wird die Höchstgeschwindigkeit dort von 80 auf 100 km/h erhöht. Lediglich im Tunnel von Gènova sowie in der Unterführung am Kreisverkehr Can Blau (Höhe Manacor-Straße) gilt weiterhin Tempo 80. Die neuen Schilder wurden bereits Anfang Dezember angebracht – vorerst allerdings noch verhüllt.