Der Sommer ist vorbei und die ersten Herbststürme fegen über das Land. Der Blick auf die internationale Großwetterlage ist Besorgnis erregend, gleichzeitig aber verstehen die westlichen Staaten, dass es bei aller Unterschiedlichkeit im ureigensten Interesse eines jeden Landes liegt, wenn man Informationen austauscht und sich gegen jede Art von Gewalt, Unterdrückung und Geldwäsche zusammenschließt. Die in der OECD versammelten Staaten haben das schon länger erkannt und ein umfangreiches Maßnahmenpaket geschnürt, das man jetzt auch als Normalbürger allerorten zu spüren bekommt.
Holen Sie die Quellensteuer auf Kapitalerträge zurück
Zuerst kamen die Großunternehmen dran. Apple, facebook & Co zahlen jetzt aufgrund der globalen Mindestbesteuerung im günstigsten Fall 15% Steuer. Als nächstes hat man sich die privaten Geldvermögen und Wertpapierdepots vorgenommen und umfangreiche Meldepflichten der Geldhäuser eingeführt. Als Folge davon kündigen Schweizer Banken selbst langjährigen ausländischen Kunden die Konten. Wer sein Geld im Ausland liegen hat, dem werden bei Zinszahlung und Dividenden bis zu 35% Steuer einbehalten. Je nach Land kann man sich einen Teil davon erstatten lassen. Allerdings hat man dafür sehr wenig Zeit, zudem sind die Anträge kompliziert. Spanien rechnet die nicht erstattete Steuer nicht immer voll auf die lokale Steuer an. Für Geldanlagen und Depots braucht man daher einen sicheren Hafen, um die ohnehin geringen Erträge nicht durch vermeidbare Steuer nochmals zu schmälern.
Vermietung und Geschäfte über Online-Portale
Keinen Gestaltungsraum hat man bei Einkünften aus der Vermietung von Ferienwohnungen und Häusern. Das Thema wird heiß diskutiert, und zwar zurecht. Damit ein Gemeinwesen funktioniert, müssen sich alle an die Regeln halten. In der digitalen Welt sind viele bisher unter dem Radar gesegelt, damit ist es jetzt vorbei. Alle Portale, ob Amazon, Ebay, AirBnB oder booking.com werden in wenigen Wochen sämtliche im Jahr 2023 über sie abgewickelten Geschäfte an die Finanzämter melden, und zwar in allen OECD-Staaten. Wer hier Versäumnisse hat, dem empfehle ich die Flucht nach vorn in den sicheren Hafen.
Unternehmen gestalten
Unternehmer heißen deshalb so, weil sie nicht alles über sich ergehen lassen, sondern etwas unternehmen, um erfolgreich zu sein, auch was die Steuern angeht. Wer auf Mallorca lebt, aber im Ausland eine Einkommensquelle hat, ob als Arbeitnehmer oder Unternehmer, dem empfehle ich sich grundlegend über seine nationalen und internationalen Gestaltungsmöglichkeiten zu informieren. Neben den Steuern ist die Sozialversicherung ein wichtiger Aspekt, dazu ist gerade ein neues Rahmenabkommen unterzeichnet worden, das den Gestaltungsrahmen erweitert. Mehr dazu lesen Sie in dem gratis zu beziehende Dossier mit konkreten Hinweisen auf vorteilhafte Gestaltungen.
Jürgen Bächle, Steuerberater und Fachberater für Internationales Steuerrecht
CEO der artax International Tax Consulting GmbH,
Palma de Mallorca
www.artax.com