Nicht nur vor Mallorca, sondern auch am Strand des Urlaubsorts Benidorm an der Costa Blanca nerven derzeit zwackende Fische die Badegäste. „Piranhas am Strand von Benidorm“, titelten einige Medien humorvoll. Allerdings handelt es sich natürlich nicht um die berüchtigten Flussfische aus dem Amazonas, sondern offenbar um Bandbrassen. Das berichtet zumindest die Nachrichtenagentur dpa.
Die 15 bis 25 Zentimeter langen Bandbrassen – auf Spanisch „Oblada“ genannt und durchaus als Speisefisch begehrt – knabbern derzeit angeblich gerne an allem, was essbar ist, mutmaßlich auch an Warzen, Leberflecken oder verletzte Hautstellen, so dpa. Bisweilen könne es sogar zu kleinen blutigen Verletzungen durch die scharfen Zähne der Fische kommen. Diesen Sommer hätten sich in Benidorm an manchen Tagen bis zu 15 Schwimmer mit solchen kleinen Verletzungen gemeldet, hatte die Zeitung «La Opinión de Murcia» geschrieben. Auch vor Mallorca sind beißende Fische ein Thema.
Ein Grund für den gesteigerten Appetit der Fische soll nach Einschätzung von Wissenschaftlern die durch den Klimawandel höhere Wassertemperatur sein. Das beschleunige angeblich den Stoffwechsel der Fische, die daher auch mehr Nahrung benötigten, zitierte die Zeitung einen Forscher. Beobachter auf Mallorca hatten diesen Sommer vermutet, dass vor allem unerfahrene Jungfische zum Beißen von Badegäste neigen, weniger die ausgewachsenen Bandbrassen.
Bei diesen ist es eher umgekehrt: Die Bandbrasse (Oblada Melanura) gilt laut Kennern als schmackhafter Speisefisch mit feinem, weißem Fleisch, das sowohl roh als auch gegrillt, gebraten, gebacken oder gedünstet genossen werden kann. In Palma de Mallorca ist im Meeres-Stadtteil Cala Estància eine Straße nach dem Fisch benannt. Im Bild ist übrigens keine Bandbrasse zu sehen, sondern ein Piranha. Foto: Brokensphere / Wikimedia Commons