Schwere Beschuldigungen gegen die PP-Politikerin Pilar Bonet. Die Finanzdezernentin des Inselrats von Mallorca musste von ihrem Amt zurücktreten. Laut Medienberichten geht es um Vorwürfe rund um die mutmaßliche Unterschlagung von 2 Millionen Euro in einem früheren Arbeitsverhältnis bei einer Handling-Firma. Andere Quellen sprechen sogar von bis zu 6 Millionen Euro.
Die 52-Jährige Pilar Bonet war bis 2023 Vizebürgermeisterin von Llucmajor und übernahm nach dem Wahlsieg der Konservativen auf Mallorca das Dezernat für Finanzen und den Öffentlichen Dienst im Inselrat, der der Balearen-Regierung untergeordnet ist und sich unter anderem um Straßenbau oder Müllabfuhr kümmert. Inselratspräsident Llorenç Galmés soll seine Parteifreundin zum Rücktritt gezwungen haben, obwohl noch nichts Näheres zu möglichen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft bekannt ist. Der Anwalt von Pilar Bonet weist darauf hin, dass für seine Mandantin die Unschuldsvermutung gelten müsse, solange noch kein Verfahren eingeleitet sei.
Die Opposition fordert nun ein Audit der Tätigkeit von Pilar Bonet im Inselrat und im Rathaus von Llucmajor. Fragezeichen gibt es unter anderem hinter einer 43 Millionen Euro schweren Subvention für die Müllverbrennung auf Mallorca.
Zum Nachfolger von Bonet wurde der PP-Politiker Rafael Bosch ernannt. Inselratspräsident Llorenç Galmés (PP) wird zumindest politisch für die Affäre und die offenbar falsche Personalentscheidung verantwortlich gemacht. Anders als auf Ebene der Balearen-Regierung sind im Inselrat auch die Rechtspopulisten von Vox präsent, die derzeit ebenfalls einen Skandal zu verzeichnen haben. Foto: Wikimedia Commons