Über ein Meter Schnee in den Bergen, sintflutartiger Regen und Sturmschäden: Zum Balearen-Feiertag am 1. März zog Mallorca Unwetter-Bilanz nach dem Durchzug des Wintersturms „Juliette“. Über 400 Sachschäden, abgedeckte Dächer, umgestürzte Bäume sowie Rettungseinsätze für Menschen, die in Höhenlagen von der Außenwelt abgeschnitten waren, so nur ein Auszug aus den Einsatzberichten.
Teils metertiefe Löcher entstanden durch Unterspülung des Asphalts in mehreren Hauptstraßen von Palma de Mallorca, insbesondere beim früheren Hauptsitz der Sparkasse Sa Nostra an der Avenida Comte Sallent sowie an der Meerespromenade Paseo Marítimo. Personenschäden waren aber nicht zu verzeichnen. Die Reparaturarbeiten wurden auf mehrere Tage bis Wochen veranschlagt. Einige Gemeinden bekamen in 48 Stunden so viel Niederschlag ab wie sonst in neun Monaten. Etliche Gebirgs- und Nebenstraßen mussten gesperrt werden.
Unter dem Strich waren es auf Mallorca und den Nachbarinseln die stärksten Schneefälle seit Jahrzehnten. Auf Gipfeln wie dem Puig Major (1445 Meter) lag mindestens 1,40 Meter Neuschnee, an windverwehten Stellen noch mehr. Meist bewegte sich die Schneefallgrenze zwischen 100 und 800 Meter. Teilweise schneite es auch in Meeresnähe ein wenig, unter anderem im Raum Santanyí (Bild), nicht jedoch in Palma, wo es bei Schneeregen blieb. In diesem Wetter war es nach Januar bereits das zweite Schneetief auf Mallorca. Zuvor hatte es letztmals 2012 erhebliche Schneemengen gegeben, damals auch in der Hauptstadt.
So viel Weiß ist für die Bevölkerung eher ungewohnt und motiviert zu gefährlichen Abenteuerausflügen mit Sommerreifen, während andere Mittelmeerinseln wie Korsika durchaus ihre regulären Wintersportmöglichkeiten haben und an solche Episoden gewohnt sind. Auf den Balearen blieb es in diesem Bereich bei historischen Planspielen für ein Skigebiet am Puig Major auf Mallorca.