Der Inselrat von Mallorca hat klargestellt, dass der Tunnel von Sóller trotz eines kürzlich ergangenen Urteils weiterhin kostenlos bleiben wird.
Der Oberste Gerichtshof hat jüngst eine Entscheidung über den Tunnel gefällt. Er hat damit ein Urteil des Verwaltungsgerichts Palma de Mallorca aus dem Jahr 2020 bestätigt. Demzufolge hätte die Behörde die Konzession für den Tunnel nicht vorzeitig kündigen und die Maut abschaffen dürfen. Die Richter erklärten das 2017 durchgeführte Verfahren für nichtig. Infolgedessen wird die Inselregierung voraussichtlich eine erhebliche Summe an den Konzessionär nachzahlen müssen. Die Pacht sollte eigentlich erst im Jahr 2022 auslaufen, nicht schon 2017. Statt der gezahlten Ablöse von 16 Millionen Euro fordern die früheren Betreiber nun 30 Millionen.
1997 erhielt ein privates Unternehmen eine 25-jährige Konzession für den Betrieb und die Instandhaltung des Tramuntana-Tunnels. Damals gab es schwere Korruptionsvorwürfe gegen den früheren konservativen Balearen-Präsidenten Gabriel Cañellas (PP). Die Autofahrer mussten Mautgebühren zwischen Palma de Mallorca und Sóller zahlen. Es handelte sich um einen der teuersten Straßentunnel Europas. Im Jahr 2017 beschloss der Inselrat jedoch, die Konzession vorzeitig zu beenden und die Betreibergesellschaft mit 16,2 Millionen Euro zu entschädigen. Über die endgültige Summe laufen nun Verhandlungen mit dem Inselrat von Mallorca. Foto: Wikimedia Commons