Mallorca als Alternative: Reiseveranstalter bieten Urlaubern, die die von den Waldbränden betroffenen griechischen Inseln wie Korfu, Evia oder Rhodos und die ebenfalls geschädigte Region Antalya in der Türkei besuchen wollten, derzeit andere Reiseziele an. Die Balearen sowie Andalusien, Katalonien und Valencia gehören zu den angebotenen Optionen.
Berichten zufolge soll es in den nächsten zwei bis drei Wochen massiv zu Umbuchungen und Umleitungen von Flügen nach Mallorca und zu anderen Zielen am westlichen Mittelmeer kommen. Auf der Insel gibt es im Hochsommer ausnahmsweise genügend Hotelkapazitäten, um weitere Touristen unterzubringen. Die Flughafenbehörde Aena und die Fluglotsen von Enaire bemühen sich nun, zusätzliche Slots anzubieten, vor allem außerhalb der Hauptverkehrszeiten. Derzeit ist Mallorcas Airport Palma Son Sant Joan schon fast an seiner Kapazitätsgrenze angelangt, und für das kommende Wochenende sind über 1.000 Flüge pro Tag geplant.
Pedro Fiol, der Präsident des Reisebüroverbandes Aviba auf den Balearen, meinte, dass Schadenfreude fehl am Platz sei. Niemand wolle Kapital aus der traurigen Situation schlagen. „Wir werden aber unser Bestes geben, damit sich diese Menschen auf Mallorca und den Nachbarinseln wohlfühlen“, so Fiol. Rafael Roig, sein Pendant beim Verband der Reisebusunternehmen, teilt diese Ansicht und hofft auf eine rasche Erholung der von den Waldbränden betroffenen Reiseziele.
Vor allem den Hoteliers auf Mallorca kommt die kleine Sonderkonjunktur zugute. Zuvor war von einer überraschend schwachen Saison die Rede, nachdem viele Häuser ihre Preise massiv erhöht hatten, die Quellmärkte Großbritannien und Deutschland aber in einer Wirtschaftskrise stecken. Angeblich sollen für August noch Last-Minute-Schnäppchen mit 25 Prozent Rabatt zu haben sein – dies jedoch von einem viel höheren Niveau als 2022 aus gerechnet. Foto: pixabay