Der Leuchtturm in Palmas Fährhafen Porto Pi weist Seefahrern seit mehr als 700 Jahren den Weg.
Er zählt damit zu den ältesten noch in Betrieb befindlichen „Faros“ auf der Welt.
Was kaum jemand weiß: Er beherbergt ein Museum über die Geschichte
der Leuchtturm-Historie auf der Insel.
Er steht hier bereits seit mehr als 700 Jahren, um Seefahrern aus allen Herren Ländern bei Nacht und Nebel den Weg zu weisen. Damit zählt der „Faro“ in Palmas Fährhafen Porto Pi zu den ältesten, noch in Betrieb befindlichen Leuchttürmen auf der Welt. Und was auch nur wenige wissen: In seinem Innern beherbergt er seit 2004 ein öffentlich zugängliches Museum mit zahlreichen Exponaten über seine wechselvolle Geschichte. Ausgestellt sind in verschiedenen Räumen, in denen noch bis 1992 die Leuchtturmwärter und ihre Familien wohnten, zahlreiche, zum Teil historische Gerätschaften wie Optiken, Gaskessel, Uhr- und Messwerke sowie antike Möbel und Ausrüstungsgegenstände.
Das Leben der „Fareros“ von Porto Pi war trotz der Gratis-Unterkunft im Turm keineswegs ein Zuckerschlecken. Mehrmals am Tag und in der Nacht mussten die Wärter insgesamt 127 Treppenstufen zum Laternenraum hinauf- und wieder hinunterlaufen. Zum Feuermachen wurde anfangs Olivenöl verwendet, im Laufe der weiteren Jahre mussten noch brandgefährlichere Zündstoffe wie Parrafin oder Gas nach oben geschleppt werden. Heutzutage steht in der Mitte der rundum verglasten Leuchtturmkuppel eine 1.000 Watt starke Halogen-Glühlampe von Osram.
Damit ihr Licht noch bis zu einer Entfernung von 18 Seemeilen auf dem Meer zu sehen ist, umgibt die Mega-Glühbirne eine sogenannte Fresnel-Optik (benannt nach französischenPhysiker Augustin Jean Fresnel), welche die Lichtstrahlen mehrmals bricht und zu einem weit sichtbaren Strahl bündelt. Montiert ist die Optik seit Mitte des 19. Jahrhundert auf einer um 360 Grad drehbaren und mit Quecksilber gefüllten Stahltrommel.
Neben dem Anzünden des Leuchtfeuers, dem Nachfüllen von Brennstoff und Überwachung der Anlage kam für den Leuchtturmwärter von Porto Pi im 17. Jahrhundert noch eine weitere Aufgabe hinzu. So musste er nicht nur die tagsüber und nachts einlaufenden Schiffe registrieren, sondern gleich auch noch entsprechende Flaggen auf den beiden an der Turmspitze horizontal verlaufenden Masten setzen, um somit dem Hafenkommandeur auf der anderen Seite der Bucht, Bericht zu erstatten. Fax, Email und SMS waren ja noch nicht erfunden, dafür gab es über drei Dutzend verschiedene Flaggensymbole.
Dennoch: Selbst in Zeiten von satellitengestützten Navigationssystemen haben die mittlerweile vollautomatisch arbeitenden Leuchttürme, so auch der in Porto Pi, an ihrer Bedeutung für den Schiffsverkehr nicht verloren. Vor allem dann, wenn an Bord der Strom ausgeht oder die Elektronik versagt.
Weitere Informationen:
Museo de faro de Porto Pi Öffnungszeiten Mittwoch bis Freitag von 10-15 Uhr und von 16-19 Uhr Samstag von 10 bis 15 Uhr
Eintritt kostenlos
Der Besuch ist nur nach voriger Anmeldung möglich. ( Gleiches gilt für die Führungen in Deutsch ) Reservierung unter www.farsdebalears.com
Tel. 662 418 163
Email: fardeportopi@portsdebalears