Mallorca Feste feiern in der Nebenaison- Mallorca-Fiestas für jeden
Während kaum eine Ortschaft der Insel ohne mindestens ein buntes festivo den Sommer übersteht, wird es im Herbst und Winter etwas ruhiger. Dafür punktet Mallorca jetzt mit Traditionsfesten. Gehuldigt wird im Herbst fast allem, was auf den Tisch kommt. Ab Weihnachten denkt man eher christlich. Das tut der Stimmung allerdings keinen Abbruch.
Zu Ehren der Wurst
Am 20. Oktober feiert Felanitx mit einer großen Fiesta die wohl bekannteste Wurst der Insel, die Sobrasada. Die streichfähige Rohwurst gibt es in den Ausführungen dulce und picante. Sie besteht aus Schweinefleisch, Speck und, nicht zuletzt, dem edelsüßen Paprikapulver, das ihr die charakteristische Farbe verleiht. Begleitet wird das Fest von einem bunten Markt mit Probierständen und viel Musik. Hobbyküche finden übrigens jede Menge Tipps – denn Sobrasada ist nicht nur als Brotaufstrich geeignet.
Hoch lebe die Olive
Vom 15. bis zum 17. November dreht sich in Caimari alles um die Olive. Die Fira de s‘oliva gehört zu den schönsten Festen der Insel. Die Häuser des Ortes sind geschmückt mit Olivenzweigen, fast jeder Einwohner trägt zum Gelingen der Veranstaltung bei. Es wird gekocht, gebacken und gewerkelt. Auch in diesem Jahr soll auf dem Marktplatz ein Kohlemeiler errichtet werden. Mit diesem erinnert das Dorf an längst vergangene Zeiten, in denen man hier nicht nur von der Olive, sondern auch von der Kohleherstellung lebte. Viele Informationen zur Olivenmesse gibt es unter @firadesolivacaimari bei Facebook.
Weihnachten im Süden
Im Dezember sollten Urlauber den Besuch auf mindestens einem der zahlreichen Weihnachtsmärkte der Insel einplanen. Während in den Ortschaften der Insel die Märkte zumeist nur an einem Wochenende stattfinden, dauern die Weihnachtsmärkte an der Plaça Major sowie der Plaça d’España in Palma bis zum 7. Januar.
Begleitend lohnt sich ein Abstecher zu den Krippen. Sie haben auf Mallorca eine noch größere Bedeutung, als der inzwischen allerorts vorhandene und geschmückte Tannenbaum. Die Weihnachtskrippen sind wahre Kunstlandschaften, die in unterschiedlicher Größe nicht nur die privaten Wohnzimmer, sondern auch öffentliche Plätze, wie Kirchen und städtische Einrichtungen schmücken. Die größte Weihnachtskrippe findet man in La Misericòrdia von Palma de Mallorca. Sehenswert ist auch die Krippenlandschaft in Inca.
Zeit zum Genießen
Überhaupt ist die Vorweihnachtszeit auf Mallorca sehens- und erlebenswert. Man nimmt sich Zeit zum Schlemmen und Zubereiten. Die Köstlichkeiten reichen von deftig, wie Spanferkel, gefüllt mit Sobrasada, bis hin zu süß, wie der weiße Nougat Turrón.
Das Schmalzgebäck Ensaimada feiert Hochkonjunktur und schmeckt besonders zu einem Cortado oder einer heißen Schokolade. Zum Festtagsessen am Heiligabend gibt es häufig Truthahn.
Festumzug und Drachenspuk
Höhepunkt des Weihnachtsfestes auf Mallorca ist nicht der Heiligabend, sondern Heilige Drei Könige. Wer rund um den 6. Januar mit Kindern auf der Insel ist, sollte an die Alte Mole in Palma kommen. Hier treffen am Vorabend des Feiertages die Drei Weisen aus dem Morgenland standesgemäß per Segelboot ein. Doch damit nicht genug: Mit einem pompösen Festumzug, begleitet von Musik- und Tanzgruppen, geht es quer durch die Stadt.
Am 19. Januar startet Palma mit den Feiern zu Sant Sebastià. Mit dem Ehrentag gedenkt die Stadt ihres Schutzheiligen. Ein Festumzug führt von der Plaça Cort zur Plaça Major. Ganz Palma wird zu einer riesigen Konzert- und Festmeile. Einer der Höhepunkte ist der Auftritt des feuerspeienden Drachen „Drac de na Coca“ vor dem Rathaus.
Marc Fischer