Ein Magazin berichtete vor Kurzem, dass die österreichische Sängerin Melissa Naschenweng in diesem Jahr am sogenannten „Ballermann“ auftreten werde. Doch mit der Partyzone an der Playa de Palma haben sowohl die gebürtige Kärntnerin, die bereits mehrfach mit Edelmetall und dem Musikpreis Amadeus ausgezeichnet wurde, als auch der Schlager wenig gemein.
Schubladendenken adé
Noch immer fällt es vielen Menschen schwer, zwischen „Partymucke“ und Schlagermusik zu unterscheiden. Das mag an der Geschichte des Schlagers liegen. Er ist über Jahrzehnte zu einem Begriff der leichten Unterhaltung geworden. Das verführt schnell zu einem Schubladendenken, das es in dieser Form einfach nicht mehr gibt. Seit Rex Gildos „Hossa“, oder der „Schönen Maid“ des unvergessenen Tony Marshall hat sich in der Szene viel verändert, und die Szene selbst hat sich saniert.Einst waren die Sängerinnen und Sänger vor allem Darsteller, die mit ihren Titeln Figuren verkörperten: Gildo, der feiernde Mexikaner, Gunter Gabriel als Malocher oder Juliane Werding als die gegen soziale Missstände ansingende Powerfrau. Es gibt viele weitere Beispiele.
Schlager ist Vielfalt
Heute stehen Künstlerinnen und Künstler der Schlagerszene für sich selbst und ihre Musik. Die Melodien sind eingängig, die Texte in vielen Fällen aussagekräftig. Man möchte die Fans mitnehmen und ihnen etwas vermitteln. Natürlich gibt es auch Schlager zum Abtanzen und Abfeiern. Man denke nur an Maite Kelly und Roland Kaiser und ihren Mega-Hit „Warum hast Du nicht nein gesagt“ oder Semino Rossis „Vamos, amore mio, vamos“. Das ist auch nicht verboten. Ein guter Song muss ankommen und eingängig sein. Schlager kann diese Bedingungen erfüllen. Denn die Musik ist facettenreich.
Hochkarätige Namen
Jede Menge dieser besagten Vielfalt trifft sich im Mai zu einem bunten und unterhaltsamen Stelldichein in Palma de Mallorca. Der Schlager ist zu Gast auf der Insel. Nicht zum ersten Mal, aber erstmals in einer derartigen musikalischen Wucht und hochkarätigen Präsenz. Insgesamt 14 Künstlerinnen und Künstler treten an den beiden Abenden auf. Am ersten Tag mit dabei sind die Jungs von Voxxclub, Francine Jordi, Ross Antony, Semino Rossi, Christin Stark, Matthias Reim und Howard Carpendale. Am zweiten Tag sorgen Julia Lindholm, Mike Leon Grosch, Melissa Naschenweng, Ben Zucker, Giovanni Zarrella und Beatrice Egli für beste Unterhaltung in der traditionsreichen Palma-Arena. Den krönenden Abschluss bildet Nik P. mit seiner Band, der mit seinem Hit „Das Meer, der Wind und Du“ keinen passenderen Titelsong für die Veranstaltung beisteuern konnte. Moderiert werden beide Konzerte von Andrea ‚Kiwi‘ Kiewel.
Überlegte Auswahl
Verantwortlich für das Event zeichnet übrigens keine Musikagentur. Das Unternehmen Travel Partner aus dem österreichischen Ellmau organisiert das Musikfestival auf der Insel. Man verbindet Event mit Reise – keine wirklich neue Idee, aber eine, für die es bei der Umsetzung in dieser Form Erfahrung braucht. Die bringt man mit, zeichnet man doch bereits, unter anderem, verantwortlich für den legendären „Musikherbst am Wilden Kaiser“ oder das „Blasmusik Festival am Wilden Kaiser“. Jetzt also Mallorca.
Die Organisatoren haben nichts dem Zufall überlassen. Man kennt seine musikalischen „Schäfchen“ aus langjähriger, erfolgreicher Zusammenarbeit und weiß, wer begeistern und Publikum anziehen kann. Aus diesem Grund sind die auftretenden Sängerinnen und Sänger mehr als populär in der Szene, die natürlich weitaus umfangreicher ist als die 14 Namen, die auf Mallorca mit dabei sind. Doch Bekanntheit schafft am Ende Zuspruch und Nachfrage. Auch im Schlager gilt schließlich das Motto: „Nicht kleckern, sondern klotzen.“
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https://tinyurl.com/schlagersterne