Son Serra de Marina – Wo Pamela Anderson im Bikini möglicherweise nicht auffallen würde
Sonne, Sand, Wind und Welle. Die Ferienhaussiedlung Son Serra de Marina gilt als Geheimtreff für
einheimische und ausländische Beachlife-Puristen.
Es gab angeblich Zeiten, da wurde an den schönsten Stränden dieser Erde nicht nur gebadet, gesonnt, gebuddelt, gespielt, gelegen oder getratscht, sondern lieber gesurft, gekifft, gefeixt, geliebt, getrunken und gechillt. Ganz ohne Strandliegenverleih, Kurtaxe, Tretboot-Charter, Rettungsschwimmer, Eisverkäufer oder Badehose. Auf Mallorca sind solche Playas abseits des touristischen Mainstreams, und auf deren Parkplätzen mehr salzverkrustete Wohnmobile als polierte Mietcabriolets stehen, eine echte Seltenheit geworden.
Son Serra de Marina ist eine davon. Die unscheinbare Ferienhaussiedlung am westlichen Rand der Bucht von Alcúdia, irgendwo zwischen Can Picafort und Artà, gilt als letzter Außenposten einer verschworenen Community aus einheimischen Apartmentbesitzern, langhaarigen Wind-, Kite- oder Wellen-Surfern sowie ausländischen Residenten und Individualtouristen. Und allesamt auf der Suche nach einem möglicherweise unbefleckten Stück mediterraner Küste, an der Adiletten tragende Bierbauch-Urlauber aus Paderborn so selten anzutreffen sind wie antarktische Goldschopf-Pinguine auf einer Barbecue-Party in Mombasa.
Epizentrum dieser noch halbwegs jungfräulichen Beachlife-Kultur auf Mallorca ist der kleine, versandete Parkplatz am Ende des Ortes, dort wo die Zivilisation in Form schachbrettartiger Straßen und schmucklos aneinandergereihter Bungalows und Apartments abrupt aufhört – um in einen Kilometer langen, vor etlichen Jahren von der balearischen Landesregierung zum Naturschutzgebiet erklärten Dünenstrand überzugehen.
Entlang der Playa, die aufgrund der hier ganzjährig auftretenden Thermikwinde zu den Hotspots für Kitesurf- und Wellenreiter zählt, gelangt man nach einem nur 45minütigen Spaziergang zu einem der entlegensten und gleichermaßen pittoresken Küstensiedlungen im Nordosten der Insel, dem Fischerhafen Colónia Sant Pere im Schatten der östlichen Gebirgsausläufer "Llevant". Am Paseo Marítimo, direkt neben dem kleine Sporthafen , finden sich zahlreiche Bars und Restaurants zur Einkehr.
Beachclub als Lebensmittelpunkt
Allerdings: Sowohl gastronomisches als auch gesellschaftliches Epizentrum der einheimischen und ausländischen „Son-Serra-wie-geil-ist-das-denn-Fangemeinde war bis vor ein paar Jahren das Chillout-Lokal „El Sol“. Mittlerweile hat das ehemalige Kult-Restauraunt ernsthafte Konkurrenz bekommen. „Moomba“ heißt dieser von Einheimischen betriebene und insbesondere am Wochenend frequentierte Beachclub in nahezu allererster Meereslinie. Und in dem – sowie davor als auch daneben – nach Herzenslust gesurft, gekifft, gefeixt, geliebt, getrunken und gelebt werden kann. Fast so wie in den guten alten Zeiten.